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Zitronenhain und Italo-Musik: Sorrent-Gefühl für Zuhause

Amalfiküste Shopping Tipps

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Die Halbinsel von Sorrent ist ein Paradies, das Genießerherzen höher schlagen lässt | Unsere Shoppingtipps Sorrent

Die Halbinsel von Sorrent ist ein Paradies, das Genießerherzen höher schlagen lässt, denn das sonnenverwöhnte Klima bietet beste Voraussetzungen für viele köstliche Produkte. Weltweit berühmt ist der Limoncello, ein Likör aus den großen, sonnengereiften Zitronen vom Golf von Sorrent und der Amalfiküste.

Auf der ganzen Halbinsel gibt es keinen Souvenirladen ohne Zitronenlikör, häufig in kitschigen Flaschen abgefüllt. Die lassen Sie am besten liegen. Suchen Sie sich eine kleine Manufaktur, es gibt zahlreiche auf der Halbinsel Sorrent und entlang der Amalfiküste.

Der berühmte Limoncello

Ich treffe meine Wahl immer, indem ich mir in einer Bar oder in einem Restaurant einen Limoncello bestelle, und, falls er schmeckt, frage ich nach dem Hersteller. Haben Sie ihren persönlichen Favoriten gefunden, dann überraschen Sie damit die Daheimgeblieben. Es ist das beliebteste Mitbringsel vom Golf von Sorrent, aber denken Sie daran, auch für sich selbst ein paar Fläschchen echten Limoncello zu kaufen.

Ein gut gemachter Limoncello schmeckt frischfruchtig und das liegt daran, weil die Zitronen sonnenverwöhnt 12-14 Monate reifen können. Vorsichtig wird die gelbe Schale abgeschält und badet dann zehn Tage in Alkohol. Anschließend wird der aromatisierte Alkohol mit frisch zubereitetem Zuckersirup vermischt und in Flaschen gefüllt. Der Alkoholgehalt liegt zwischen 30 und 35 Prozent. 

Je sorgfältiger diese überaus aromatischen Zitronen verarbeitet werden, umso großartiger mundet der Zitronenlikör. Unwiderstehlich schmeckt der Likör auf Eiswürfel nach einem köstlichen Mahl unter sorrentinischer Sonne.

Mit Limoncello werden aber entlang der Küste auch unzählige Dolce verfeinert. Ein absoluter Hit ist Zitroneneis mit Limoncello, aber auch als Spritz, aufgegossen mit Spumante, schmeckt er himmlisch.

Zitronen spielen hier die Hauptrolle

Zitronen spielen nicht nur alkoholgeschwängert eine Rolle, die gelben Früchte zieren auch Tischdecken, Geschirrtücher, T-Shirts, Kleider und die unterschiedlichsten Keramikteller, -schüsseln oder –tassen. Bummeln Sie durch die engen Gassen von Sorrent und suchen Sie gezielt aus, neben viel Kitsch gibt es auch richtig schöne Keramik von kleinen Manufakturen.

Mit Zitronen werden auch Seifen aromatisiert, Pralinen und Schokolade verfeinert und es gibt sogar Pasta mit Zitronengeschmack. Bei so viel Zitronenmitbringsel braucht man für die Suche zwischendurch unbedingt einen Limoncello-Cocktail.

Das hochwertige Olivenöl der Penisola Sorrentina

Fährt man durch diese zauberhafte Landschaft, dann fallen nicht nur die faszinierenden Zitronenhaine mit den gelb strahlenden Früchten auf, sondern auch die zahlreichen knorrigen Olivenbäume. In dem DOP geschützten Bereich “Penisola Sorrentina” gedeiht vor allem die heimische Olivensorte Minucciola, die wegen ihrer typischen Aromen von Rosmarin, Minze und Zitrone geschätzt wird.

Der feine Geschmack und die leichte Süße vereinen sich bestens mit den würzigen Kräuternoten. Das hochwertige, zarte Penisola Sorrentina DOP Olivenöl verleiht Mozzarella und Fischgerichten eine ganz besondere Note. Ein köstliches und gesundes Geschenk für Ihre Lieben und vergessen Sie nicht, auch sich selbst damit zu versorgen.

… wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt

Man mag nach einem anstrengenden Arbeitstag kein Ohr haben für schnulzige Italo-Musik der 40er Jahre wie „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt” oder den uralten Song vom Anfang des 20. Jahrhunderts „Torna a Surriento”, welchen Elvis in dem Lied „Surrender” verarbeitet hat.

Aber im Urlaub, mit Blick auf das tiefblaue Meer und die steilen Felsenküsten, ein Gläschen Limoncello in der Hand während man den Sonnenuntergang bestaunt, da schmilzt fast jeder dahin bei diesen Songs und beginnt vielleicht sogar mitzusingen.

Wer jedoch vermutet, dass dieses Meeressehnsuchtslied aus der Feder eines schwarzgelockten Italieners stammt, der irrt. Der deutsche Komponist Gerhard Winkler hat das Lied 1941 komponiert und produzierte es 1943 mit der Sängerin Magda Hain.

Es durfte jedoch nicht im deutschen Radio gesendet werden, da sich Italien 1943 von Hitler-Deutschland getrennt hat. Richtig berühmt geworden, ist der Song dann 1945 in der Version des Brandenburger Sängers Rudi Schuricke (1913-1973) und schallte fortan in den Nachkriegsjahrzehnten aus den Radios. Die „Capri-Fischer” sind das Kultbild aller Schnulzen und dennoch weckt dieses Lied auch heute noch Sehnsucht nach blauem Meer und romantischen Sonnenuntergängen.

Übrigens – die CD von Rudi Schuricke gibt es nach wie vor zu kaufen…

„Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt und vom Himmel die bleiche Sichel des Mondes blinkt, zieh’n die Fischer mit ihren Booten auf’s Meer hinaus, und sie legen im weiten Bogen die Netze aus. Nur die Sterne, sie zeigen ihnen am Firmament ihren Weg mit den Bildern, die jeder Fischer kennt. Und von Boot zu Boot das alte Lied erklingt, hör von fern wie es singt: Bella, bella bella Marie, bleib mir treu, ich komm zurück morgen früh! Bella, bella, bella Marie, vergiss mich nie!

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Wer lieber klassische Sehnsuchtslieder mag, dem empfehle ich die CD „Dolce Vita” von Jonas Kaufmann. Damit holen Sie sich dieses bezaubernde Flair der Amalfiküste und der Halbinsel von Sorrent in die eigenen vier Wände, wenn es draußen wieder mal grau und regnerisch ist. Lauschen Sie seiner Interpretation des Liedes „Torna a Surriento“.

Ein Ohrenschmaus, der Erinnerungen an unvergessliche Urlaubstage auf der Penisola Sorrentina weckt!

Aber nicht nur ins Ohr gehende romantische Songs vermitteln dieses unglaubliche Italo-Feeling. Bereits Paul Heyse schrieb 1852/53 ein beeindruckendes Liebesgedicht an Sorrent: “Das Lied von Sorrent“, das man unter Paul Heyse – Gesammelte Werke nachlesen kann.

Monika Kellermann Wein & Genuss - Autorin

Monika Kellermann

Wein & Genuss – Autorin

Monika Kellermann schreibt nicht nur seit vielen Jahren in Artikeln und Büchern über Wein und Genuss. Die Autorin ist auch Expertin für italienischen Lebensstil und kennt die Region rund um den Gardasee besonders gut, da sie dort neben München ihre zweite Heimat gefunden hat.

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2 Kommentare

  1. Liebe Monika,

    ich habe deinen Artikel gerade gelesen und es war, als säße ich selbst in einem Restaurant in Sorrent, mit einem Limoncello Spritz in der Hand und genieße die letzten Sonnenstrahlen. Vielen Dank für deine lebendige Beschreibung! Sorrent war mir bislang nicht bekannt, aber eine Kollegin von meinem CoWorking Space Unicorn, mit der ich mich super verstehe, hat mir zum Geburtstag eine Flasche Limoncello aus Sorrent geschenkt. Da musste ich natürlich sofort nachschauen, was es mit dieser Halbinsel auf sich hat. Und was ich herausgefunden habe, klingt nach einem Ort, an dem ich mich richtig wohlfühlen würde. Mal schauen, ob es mich dieses Jahr dorthin verschlägt. 🙂

    1. vielen Dank für das schöne Feedback, ich werde es an Monika weiterleiten. Liebe Grüße, Anja