Hotelier, Fernsehkoch und Bergführer Gregor Wenter

Das Hotel Bad Schörgau im Sarntal ist mit seinen nur 22 Zimmern ein Kleinod, dabei ist das Angebot so reichhaltig wie sonst kaum in den größten Spitzenhotels. Das liegt am Inhaber Gregor Wenter, der Wellness, experimentellen Gourmet-Genuss, eine eigene Naturkosmetik-Marke, Naturverbundenheit und noch einiges mehr unter einen Hut bringt.
Als ich ihn treffe, hat er sich in der Stube versteckt: „Sonst findet mich bestimmt wieder jemand, der etwas braucht!“. Gregor Wenter ist ein Tausendsassa, der in keine Schublade passt und in den letzten 20 Jahren viel auf die Beine gestellt hat.
Als sehr junger Mann hat er das Hotel in Südtirol von seinem Vater geerbt. Der war ein herausragender Koch und weit und breit bekannt. Der junge Gregor hatte aber, bis er selbst ans Ruder kam, nur mäßiges Interesse für die Kochkunst – seine Leidenschaft galt dem Wein.
Als die Diagnose des Vaters klar machte, dass den beiden nicht mehr viel gemeinsame Zeit blieb, nahm Vater Wenter den Sprössling mit zum Einkaufen, stellte ihm Lieferanten vor und versuchte, ihm die Tricks und Kniffe des Berufs zu vermitteln.
Der Name Wenter in der Küche sollte weitergetragen werden, das war das Versprechen Gregors. Dabei waren die Ergebnisse anfangs wohl nicht so überzeugend. „Ich habe das Glück, dass ich gewisse Gene vom Vater geerbt habe, die Kreativität und den Geschmack zum Beispiel.
Als er dann plötzlich verstorben ist, mussten jedoch konkrete Lösungen her. Mir fehlte aber das Background-Wissen. Am Anfang war das nicht gut, was wir in der Küche gemacht haben. Ich gestehe es offen ein. Die Leute kamen wohl nur, weil sie uns mochten, aber bestimmt nicht wegen des guten Essens.“
Die Sterneköche der Südtiroler Szene baten ihre Hilfe an und griffen Gregor unter die Arme. Am Ende musste er aber selbst mit viel Leidenschaft und „einer Prise Fanatismus“ das Versprechen an den Vater einhalten.
Die Anfangszeit war schwer, auch wirtschaftlich. „Diese Dinge machen einen stärker und lassen einen reifen. Am Ende bin ich dankbar und habe viel für mich selbst herausgeholt.“, erzählt Gregor mit rückblickender Zufriedenheit.
Selbst steht er heute nicht mehr in der Küche, dafür hat er viel zu viel zu tun. Beispielsweise die Arbeit an der wissenschaftlich-künstlerischen experimentellen Bewegung La FuGa, bei der sich alles um die Kreislaufwirtschaft von Lebensmitteln dreht. Die wurde vom italienischen Fernsehen sogar mit einer wunderschönen Dokumentation zelebriert.
Mit dem Fernsehen hat Gregor generell eine Affinität. Von 2006 bis 2010 war er Teil einer der wohl beliebtesten Live-Kochshows des staatlichen italienischen Senders RAI: La Prova del Cuoco mit Moderatorin Antonella Clerici und ab 2008 Elisa Isoardi.
„Beim Probekochen für die Show habe ich fast die Küche abgefackelt. Und nach der ersten Sendung habe ich erklärt, dass ich das nie wieder machen will. Aber das Feedback von meinem Umfeld war so positiv, dass nachher vier Jahre daraus wurden.“
Zur mittäglichen Prime Time ging es da im Fernsehstudio rund. Die Organisation war chaotisch italienisch, bis um Punkt 12 Uhr die Sendung startete und die Küchenteams mit Überraschungs-Zutaten um die Wette kochten. Wie ein Uhrwerk funktionierte dann die Show, bei der in 20 Minuten zwei Gerichte gekocht wurden, die nachher von den wichtigsten Kritikern der Restaurant-Guides bewertet wurden.
Ins Schwitzen kam Gregor einmal besonders, als er erwartete Fisch zu kochen, und dann Straußenfleisch zubereiten musste. Spontanität und Flexibilität hat er beim professionellen Improvisieren im Fernsehen auf jeden Fall gelernt – und dazu sein Italienisch perfektioniert.
Wie ein roter Faden zieht sich die Kreativität auch durch die anderen Projekte von Gregor Wenter. Er reaktivierte zusammen mit seiner Mutter und den Schwestern die historischen Bäder seines Hotels, das eine eigene Eisenquelle hat. Die findet im sensationellen Spa ihren Einsatz.
Detox-Module mit bekömmlichem und leckerem Essen, gepaart mit traditionellen Anwendungen, sorgen für Wohlbefinden, aber holen die Menschen auch emotional ab. „Ich treffe alle meine Entscheidungen aus dem Bauch heraus.“, erklärt Gregor. „Das funktioniert bei mir viel besser als im Hirn. Seit zehn Jahren trainiere ich, um mich besser zu spüren, und das hängt viel mit richtiger Ernährung und Darmgesundheit zusammen.“
An den Latschenkieferbädern, die es noch heute gibt, der ehemaligen Latschenkiefersauna und der Verwendung von Latschenkiefer in der Küche, war dann die Entstehung von TREHS inspiriert.
Die Naturkosmetik-Marke konzentrierte sich anfangs vor allem auf Latschenkiefer-Produkte. Heute hat sich die Produktpalette auf 40 Artikel erweitert und wird weltweit verkauft. Die Wirkstoffe kommen direkt aus der Region. Natürliche Inhaltsstoffe sind besonders herausfordernd in der Verarbeitung – je nach Saison, Wetter und Mondeinfluss sind ätherische Öle und natürliche Extrakte jedes Jahr anders.
„Wir haben es nach einiger Zeit trotz allem geschafft, ein stabiles und natürliches Produkt zu kreieren“, freut sich Gregor über den Erfolg.
Ineinandergreifende, ganzheitliche Ansätze sind Gregor Wenters Passion. So wird Miso mit den Kakaobohnenschalen eines regionalen Schoko-Herstellers hergestellt. In Zukunft möchte er diese wertvolle Ressource, die bisher als Abfallprodukt behandelt wurde, in mehreren Bereichen einsetzen.
„Von anderen Feldern lernen, aber immer geerdet bleiben und die Traditionen möglichst gut weiterleben – trotz Innovation. Das ist unsere Philosophie. Auch die Fermentation, die wir in der Küche praktizieren, ist nicht wirklich neu. Im Gegenteil: Es ist eine 5.000 Jahre alte Technik, um Lebensmittel haltbarer und bekömmlicher zu machen. Nur die Interpretation ist unkonventionell“.
Der umtriebige Gregor genießt die notwendigen Auszeiten. „Ich nehme mir jede Woche mindestens einen ganzen Tag komplett frei, ohne Handy und ohne Uhr.“ Dann zieht er seine Bergschuhe an, orientiert sich nur nach der Sonne und startet in einen Tag ohne Verpflichtungen und Termine.
Diese Momente, nur für sich, bringen Körper und Geist wieder zusammen. „Wenn ich bergauf gehe, kommt alles hervor, was mich gerade beschäftigt und es kostet Kraft. Aber wenn ich wieder runter gehe, habe ich meistens die Lösung. Manchmal muss ich aber auch locker lassen und lege mich unter einen Baum, dann arbeite ich den Rest bei der nächsten Wanderung auf.“
Diese Verbindung mit der Natur möchte Gregor auch seinen Gästen im Hotel Bad Schörgau vermitteln. Einmal in der Woche begleitet er sie deshalb selbst auf eine Wanderung. „Es gibt viele Menschen, die ein bisschen Führung in der Natur brauchen, um intuitiver zu spüren und wahrzunehmen, was in der schnelllebigen Zeit verloren geht.“
Auch Gregor ist davor nicht gefeit, doch er hat das Glück, nur vor die Tür gehen zu müssen, um von Bäumen und Bergen umgeben zu sein. Trotzdem muss er selbst immer wieder trainieren, nicht abzudriften. Nicht zuletzt, weil er hier seine Zukunftsvisionen spinnt. Und als ich ihn nach seinen Ideen dafür frage, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen:
„Die Zukunft sehe ich grandios!“
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