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Altes Paradies – Eine Reise nach Lykien an der Ägäis

Geheimtipps Lykien - Erlebnistipp Lykien

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Ein Landstrich, den es zu entdecken gilt – unsere Geheimtipps Lykien: antike Spuren, spektakuläre Natur & besondere Gastfreundschaft

„Es gibt da ein türkisches Sprichwort.“ Dieser Satz dürfte Ihnen vertraut sein, wenn Sie sich schon mal mit jemandem unterhalten haben, der oder die der bilderreichen Sprache mächtig ist. Auf Türkisch kann man mit Worten ganze Landschaften malen, alte Paläste bauen, Sagen und Legenden unterschiedlichster Kulturen erzählen und ein Lebensgefühl beschreiben, das sich aus all dem speist.

Ein altes, faszinierendes und facettenreiches Land, dessen großer Reichtum an Schönheit und Herzlichkeit auf der Weltbühne zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Doch bevor wir uns aufmachen, eine kleine Ecke der Türkei zu erkunden, zunächst noch eine kurze geographische Einführung.

Die Türkei unterteilt sich in sieben Gebiete, von denen vier nach den umliegenden Meeren benannt sind: Schwarzmeer-, Marmara, Ägäis und Mittelmeer-Region. Dazu kommen Zentralanatolien, Ostanatolien und Südostanatolien.

Das Gebiet, in welches wir heute reisen – die Türkische Ägäis – markiert einen Küstenabschnitt zwischen dem an Griechenland grenzenden Marmarameer und dem Mittelmeer. Izmir und Bodrum sind auch hierzulande bekannte Städte an der Türkischen Ägäis.

Faszinierende Spuren der Antike

Für uns geht es heute Richtung Mittelmeer, in eine Landschaft, die von den alten Griechen als “Lykien” bezeichnet wurde und dessen Geschichte bis ins 2. Jahrtausend vor unserer Zeit zurückreicht. Perser, Griechen, Römer und Byzantiner bevölkerten Lykien über die Jahrhunderte.

Zahlreiche Handelsrouten im östlichen Mittelmeer kreuzten sich in Lykien, weshalb es bis in die späte Antike ein wichtiger Landstrich blieb. Lykiens Hauptstadt Xanthos wurde mehrmals erobert, zerstört und wieder aufgebaut. Noch heute kann man die Spuren jener Zeit an vielen Küsten der Ägäis entdecken.

Doch nicht nur die Überreste alter Zivilisationen machen den Küstenabschnitt zu einem lohnenswerten Reiseziel. Berge wachsen scheinbar aus dem türkisblauen Wasser, „als hätte man die Dolomiten ans Wasser gesetzt.“ Dazwischen malerische, kleine Buchten, mit denen jeder Reiseveranstalter auf seinen Türkei-Broschüren wirbt.

Im Landesinneren Berge, Schluchten, Flüsse, Wasserfälle – dazwischen Pinien, Zypressen, Olivenbäume, aber auch Tannen oder Eichen; es blühen Orchideen, Mohnblumen, Narzissen und duftende Kräuter. In der menschenleeren Landschaft erhascht man vielleicht den Blick auf ein flüchtendes Wildschwein. Oder im Wasser auf eine Schildkröte.

Der Lykische Weg

Wer einen Abschnitt auf dem Lykischen Weg zurücklegt, der als einer der bekanntesten und schönsten Fernwanderwege der Welt gilt und sich insgesamt über 509 Kilometer hinzieht, wird den Eindruck gewinnen, dass sich seit der Antike nicht viel verändert hat.

Hier und da gelangt man auf den gewundenen Wegen durch die mediterrane Landschaft in kleine, ursprüngliche Dörfer mit ein- bis zweistöckigen Häusern aus Naturstein, in welchen Wandernde gerne mit herzlicher Gastfreundschaft empfangen werden. Diese wird ihnen übrigens überall in der Türkei begegnen! Für eine helfende Hand und einen gefüllten Tisch bleibt hier immer Zeit.

Und wenn Sie das Glück haben, an einem solchen zu sitzen, werden Sie überrascht sein, wie vielfältig und ausgesprochen gut die türkische Küche ist. Gerade in den ländlichen Teilen des Landes wird noch vieles selbst angebaut, geschlachtet, gebacken und eingemacht.

Es schmeckt, wie sich die Art der Menschen anfühlt – herzhaft und mit ihrem Land und den Traditionen verbunden. Nichts davon wirkt für die Gäste inszeniert. Die Menschen teilen für einen Moment ihr Leben mit dem Gast – und aus diesen Momenten kann man etwas für das eigene Leben lernen.

Oder wie man es in der Türkei sagen würde: „Çok yaşayan bilmez, çok gezen bilir.“ Nicht der, der lange lebt, sondern der viel gereist ist, hat Wissen. (Türkisches Sprichwort)

Vor der Tür

Unser Charmingplace Avalon Kabak Beach Bungalows liegt direkt an der gleichnamigen Kabak Koyu (Kabak-Bucht) im Ortsteil Uzunyurt der Gemeinde Fethiye, der unter den Einheimischen unter dem Namen Faralya bekannt ist. Eine Bucht wie aus dem Bilderbuch. Der Strand ist, vielleicht weil etwas kleiner und voller Kies, nicht überlaufen.

Außer ein paar Bungalow-Hotels sind weit und breit nur die bewachsenen Berge zu sehen, die in das blaue Wasser ragen. Eine friedliche, fast nicht irdisch erscheinende Atmosphäre, besonders wenn die Abendsonne alles in ihr warmes Licht taucht.

Wer sich an diesem Ausblick satt gesehen hat, kann auf dem Lykischen Weg, einem der schönsten Fernwanderwege der Welt, ein Stück gehen, denn er führt direkt an der Bucht vorbei. Einen längeren Ausflug ins Hinterland sollten Sie jedoch im Frühjahr oder Herbst unternehmen, sonst ist es zu heiß.

Orte, die einen Besuch wert sind

Die größere Stadt, zu welcher die Gemeinde mit unserem Charmingplace gehört, trägt den Namen Fethiye und ist gut eine Autostunde entfernt. Sie ist ein unter Reisenden beliebter Küstenort, der seine Infrastruktur den Gästen angepasst und dennoch historischen Charme erhalten hat.

Denn wie viele Orte hier, blickt auch Fethiye auf eine lange Geschichte zurück. In Lykien als Telmessos bekannt, war Fethiye bereits in der Antike eine wichtige Stadt. Zeitzeugnisse wie das bekannte Felsengrab von Amyntas oder die Ruinen des Theaters von Telmessos erinnern bis heute daran.

Ansonsten empfiehlt sich ein Besuch in der Altstadt von Fethiye. Zahlreiche Lokale und Geschäfte laden dazu ein, hier einige Stunden zu verbringen und das Treiben auf den Straßen, die Gerüche, Farben und Geräusche der Stadt auf sich wirken zu lassen. Wer dieses Schauspiel der Sinne noch verstärken möchte, sollte unbedingt den Sonntags-Basar der Stadt besuchen.

Außerdem ist ein Besuch in einem Hamam (türkisches Badehaus) ein heißer Tipp – hier können Sie entspannen und sich verwöhnen lassen.

Vom Hafen in Fethiye aus können Bootstouren zu den umliegenden Inseln oder Buchten unternommen werden – einige Buchten sind nur mit dem Boot erreichbar. Auch für einen Segelausflug eignet sich die Küste bestens.

Einen kleinen Ausflug wert ist zum Beispiel das Kelebekler Vadisi, das „Schmetterlingstal“, welches eigentlich auch eine Bucht ist und zu den schönsten des Landes gehört. Jedoch liegt die Bucht in einem Naturschutzgebiet und man kann sie nur mit dem Boot oder einer Wanderung für Trittsichere erreichen (2 Stunden vom Charmingplace aus, eine halbe Stunde von Faralya aus), weshalb die Bucht sich – trotz ihrer Bekanntheit – ihre Naturschönheiten dennoch bewahren konnte.

Ein weiteres traumhaftes Ausflugsziel, ebenfalls nur mit dem Boot zu erreichen, ist der Strand Cennet Koyu in Faralya, übersetzt „Paradies Bucht“. Ein sandiger Paradiesstrand, an dem man ohne Trubel einen sonnigen Tag in Ruhe verbringen kann. Ein echter Geheimtipp!

Zwar gibt es zahlreiche antike Stätten, die es in Lykien zu besuchen lohnt, aber wenn wir eine wählen müssten, wären es wohl die Ruinen der einstigen Hauptstadt Xanthos. Zwischen den alten Steinen kann man die Präsenz spüren, welche die Vergangenheit noch heute für den Landstrich hat.

Von unserem Charmingplace aus erreichen Sie Xanthos mit dem Auto in gut eineinhalb Stunden.

Kulinarik auf Türkisch

Entdecken Sie die türkische Küche! Diese bietet so viel mehr, als wir aus dem Kebap-Haus um die Ecke kennen.

Angefangen beim Frühstück. In der Türkei frühstückt man sehr ausladend und herzhaft. Auf dem ganzen Tisch stehen kleine Teller und Schüsseln mit Obst, Oliven, Käse, Eierspeisen wie Menemen (Rührei mit Tomaten), Shakshuka (Tomaten/Paprika mit Spiegelei) oder Cilbir (pochiertes Ei auf Joghurt), Kuymak (eine Mischung aus Maismehl und Käse), Aufstriche, Brot und natürlich immer dazu Çay (schwarzer Tee) oder Kahve (türkischer Kaffee).

In der türkischen Küche ist es auch nicht unüblich, Suppen zu frühstücken. Überhaupt sind Suppen ein beliebter Bestandteil der Speisekarte. Allen voran die Mercimek Çorbası (Linsensuppe), beliebt sind aber auch Iskembe Çorbasi (Kuttelsuppe) oder Kelle Paça (Lammkopfsuppe). Wer Fleischspeisen bevorzugt, sollte etwaige Abneigungen gegen Innereien überwinden – es lohnt sich!

Auch für das schnelle Essen zwischendurch und auf die Hand ist die Türkei eine großartige Adresse. Köfte im Brot oder Midye dolması (mit Reis gefüllte Muscheln) sind ein toller Snack. Ein einfaches aber sehr leckeres Essen ist Kuru Fasulye Pilav: der Bohneneintopf auf buttrigem Reis ist ein wahres Comfort-Food.

Am Abend empfehle ich ein Meyhane, das Meze (türkisches Äquivalent zu Tapas oder Antipasti) serviert. Bestellen Sie einfach, wonach Ihnen die Laune steht. Meine Favoriten sind geräucherte Auberginen, gegrillte Leber und Acılı ezme, eine scharfe Gewürzpaste.

Ein Abendessen sollte man bei der Dessert-Karte anfangen. In der Türkei sind Patisserien, dort heißen sie Pastane, viel häufiger vertreten als hier und in ihren Auslagen streiten mit Zucker übergossene Leckereien aus Filo-Teig und Nüssen um die Wette. Wer sich von den Baklava weg traut, sollte einmal Künefe probieren, eine Art kleiner Kuchen aus Teigfäden, Käse, Zucker und Butter. Der hat es in sich!

Getrunken wird – neben den Heißgetränken – Gazoz (Limonade), Efes (türkischer Bierhersteller), Rakı (Anisschnaps, der auf Eis serviert und mit Wasser aufgegossen wird), sowie Ayran (Getränk aus Joghurt, Wasser und Salz), der das grandiose, aber viel gewürzte und öfter scharfe, Essen ausgleicht.

Die perfekte Unterkunft zu unseren Geheimtipps Lykien


Lea Biermann

Lea Biermann

Redaktion

Seit vielen Jahren schreibt Lea für Redaktionen & Unternehmen.
Bei Glücksmomente Charmingplaces erzählt Lea am liebsten über Menschen und ihre Leidenschaft, sowie Bücher oder Filme, die direkt ins Herz gehen.

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