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Um und auf dem Lago d’Iseo – Ausflüge & Tipps

Geheimtipp Iseosee

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Unter den oberitalienischen Seen ist der Iseosee noch ein echter Geheimtipp

Blickt man von oben auf Norditalien, also auf den Abschnitt hinter den Bergketten, aber noch bevor sich das Land zu der berühmten Stiefelform verengt, liegen dort die berühmten Seen. Gardasee, Comer See, Luganersee und Lago Maggiore.

Bei genauerer Betrachtung fällt aber auf, dass sich auf ungefähr halber Strecke zwischen Lago di Garda und Lago di Como ein weiterer größerer Flecken Wasser befindet. Es ist der viertgrößte der oberitalienischen Seen, aber im Gegensatz zu seinen großen Brüdern ist der Iseosee noch ein echter Geheimtipp.

Warum das so ist, bleibt ebenso geheimnisvoll, denn der Iseosee kann an Schönheit und Idylle mit den anderen gut mithalten. Türkisgrünes Wasser, malerische Orte. die in die Hügel um den See gestreut erscheinen und die unverwechselbare Insel, Monte Isola, deren namensgebender Berg aus der Mitte des Sees ragt.

Weshalb der See die anderen aber übertrifft, ist der nostalgische Flair, der mit den sanften Binnengewässer-Winden über die glatte Oberfläche weht. Vielleicht, weil er vergleichsweise wenig von deutschen Touristen überlaufen ist und noch so viel “ursprüngliches” Italien erhalten bleibt.

Aufgrund seiner Größe können Sie den See bequem während eines Urlaubs erkunden. Die zauberhaften Fischerförder am Ufer und die umliegende Berglandschaft laden zu Ausflügen ein. Ein Muss ist außerdem eine Bootsfahrt über den See. Hierfür gibt es verschiedene Angebote vor Ort. Zu einer der drei Inseln, der Monte Isola, können Sie mit einer Fähre übersetzen, die von Sulzano oder Sale Marasino mehrmals täglich starten. 

Unser Tipp ist aber, selbst ein Boot zu mieten, so können Sie Ihre eigene Route planen oder einfach den Anblick des Ufers vom Wasser aus genießen. Eine Besonderheit in Italien ist auch, dass man ohne Bootsführerschein Motorboote (mit bis zu 40 PS) mieten kann. Aber auch für Boots-Experten gibt es von der kleinen Jolle bis zum Riva-Edel-Motorboot alles, was das Herz begehrt. 

Rund um den See

Wir starten mit unserer Erkundungstour bei unserem Charmingplace. Das Hotel Rivalago liegt direkt am See in der kleinen Ortschaft Sulzano, von wo die Boote Richtung Monte Isola ablegen. Doch bevor wir die Insel erkunden, geht es weiter Richtung Süden nach Iseo. Die hübsche Altstadt ist einen Besuch wert und mündet unweigerlich mit einem Eis oder Aperitivo an der Seepromenade. 

Weiter geht es nach Clusane, einem ruhigen Ort mit vielen verwinkelten Gässchen, der für ein Fischgericht berühmt ist: Die Tinca al Forno. Eine zwei Stunden im Ofen gegarte Schleie, die mit einer Masse aus Käse, Brot, Salz und Petersilie gefüllt ist. Dazu gibt es dampfende Polenta. Wer den Iseosee in der zweiten Juliwoche besucht, dem empfehlen wir das Fest der Tinca al Forno. Direkt am Ufer gibt es neben kultureller Unterhaltung eine lange Tafel, an dem das Fischgericht serviert wird. Die Plätze hier sind allerdings begehrt. 

Weiter geht es nach Sarnico, Heimat der berühmten Riva-Boote. Ihr Schöpfer Carlo Riva ist in Sarnico geboren und  auch das Zentrum der Stadt ist durchaus sehenswert. Wenn Sie sich für die Geschichte der Boote interessieren, empfehlen wir einen Besuch der privaten Sammlung des Restaurators Bellini in Clusane. Besuche der Sammlung können online reserviert werden, ebenso Fahrten auf einem Boot. Mehr zur Geschichte der Riva-Boote können Sie hier nachlesen.

Einen kleinen Zwischenstopp empfehlen wir in Predore, ein Ort, der mit seiner Ursprünglichkeit in eine andere Zeit entführt. Kurz danach liegt der Parco Corno di Predore. Der bewaldete Küstenabschnitt eignet sich hervorragend für ausgedehnte Spaziergänge, aber auch Radtouren oder zum Klettern. Als Belohnung gibt es in jedem Fall einen wunderschönen Panoramablick über den See. 

Auf dem weiteren Weg liegt Riva di Solto, das als mit der schönste Ort am Iseosee gilt. 

Wenn Sie der Küstenstraße weiter Richtung Castro folgen, kommen Sie am herrlichen Panoramapunkt Punta delle Croci Bergamasche vorbei, der einen atemberaubenden Blick über die steil abfallenden Felsen über den ganzen See freigibt.

In Castro angekommen, können Sie sich auf die Spuren der mittelalterlichen Festung begeben oder weiter nach Lovere. Auch dort entdeckt man viele Bauten aus dem Mittelalter und wunderschöne Gebäude am Ufer. Zu empfehlen ist auch ein Besuch des Kunstmuseums Accademia Tadini.

Von Lovere aus bietet es sich an, einen Abstecher in das Landesinnere zu machen. Eine Wanderung nach Bossico wird ebenfalls mit einem tollen Blick über den See belohnt. Sie können auch direkt nach Bossico fahren und von dort aus eine der zahlreichen Wanderungen machen, wobei Sie viele schöne Momente erleben können. Die Natur ist traumhaft und im Sommer trifft man immer wieder auf bewirtschaftete Almen.

Zurück am See wechseln wir auf die brescianische Seite und machen in Pisogne halt. Spannend ist ein Besuch in der Kirche Santa Maria della Neve, auch “sixtinische Kapelle der Armen” genannt. Girolamo Romanino, ein lombardischer Künstler, hat die Kirche im 16. Jahrhundert mit Fresken versehen, für die Menschen aus der Gegend Modell standen.

Kurz nach Pisogne liegt Toline, von wo aus die alte Küstenstraße, heute ein Fuß- und Fahrradweg, nach Vello führt. Es folgt der Ort Marone, von wo aus Sie zu dem Bergdorf Zone gelangen und bei einer etwa einstündigen Wanderung “Erosionspyramiden”, das sind durch Erosion entstandene Steinformationen, bestaunen können. 

Fast an unserem Ausgangspunkt Sulzano angekommen, treffen wir auf Sale Marasino, einem kleinen Ort, der am Fuß der an den See angrenzenden Hügel gebettet ist. Auch von dort setzen Fähren zur Monte Isola über. 

Die Iseo-Inseln

Nach kaum 10 Minuten Fahrt ist man auf der größten Insel – und tritt damit in die einzigartige Idylle der Monte Isola ein. Abseits der Saison oder unter der Woche empfängt einen hier Stille. Besonders ist auch, dass es fast autofrei ist. Hier dürfen nämlich nur Dienstfahrzeuge verkehren.

Im Hafenort Carzano können Sie sich Fahrräder leihen, um die Insel zu erkunden. Für die steilen Wege in die Inselmitte braucht es jedoch ein wenig Ausdauer, die aber mit der wunderschönen Natur und Aussicht auf den See belohnt wird. Die knappen 10 Kilometer Inselumrundung sind eine schöne Alternative, die durch malerische Fischerdörfer führen. 

Immer wieder treffen Sie außerdem auf Restaurants und Trattorien, die mit den kulinarischen Spezialitäten der Insel Monte Isola verwöhnen. Dazu gehört das bekannte Olivenöl extravergine, die Salame di Monte Isola und getrocknete Sardinen. 

Neben der Monte Isola beherbergt der See noch die Insel San Paolo im Süden und die Insel Loreto im Norden, die sich beide im privaten Besitz befinden. Im Vorbeischippern kann man die grüne Idylle und die pittoresken Gebäude bestaunen, die wie aus der Zeit gefallen über dem Wasser thronen. 

Weitere Empfehlungen

Der Norden des Sees ist ein beliebter Ort für Wassersport, weshalb Sie hier zahlreiche Segel- und Surfschulen finden. 

Schnell sind Sie ebenfalls in dem berühmten Weinbaugebiet Franciacorta, das im Süden nahe des Iseosees beginnt. Ein Ausflug zu einem der Weingüter lohnt sich.

Unsere Lesetipps zum Iseosee und der Franciacorta


Lea Biermann

Lea Biermann

Redaktion

Seit vielen Jahren schreibt Lea für Redaktionen & Unternehmen.
Bei Glücksmomente Charmingplaces erzählt Lea am liebsten über Menschen und ihre Leidenschaft, sowie Bücher oder Filme, die direkt ins Herz gehen.

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