Type and press Enter.

Erlebnistipps Lungau

Erlebnistipps Lungau

Diesen Beitrag als Podcast hören

Das Lungau im Salzburger Land – Natur pur! Unsere Erlebnistipps Lungau für Ihren Urlaub

Schluss mit der Hektik des Alltags, einfach mal ausspannen und entschleunigen. Wenn das Ihr Wunsch für den nächsten Urlaub ist, dann ist der Lungau im Salzburger Land genau das Richtige! Es erwartet Sie eine faszinierende, noch ziemlich unberührte Landschaft mit 60 kristallklaren Bergseen, über 70 urigen Almhütten, die von sympathischen Wirten betrieben werden, und der größte UNESCO-Biosphärenpark in Österreich.

Bei diesem Füllhorn an wohltuender, anregender und ausgleichender Natur, bleibt nur zu überlegen, ob Sie besser statt einer Woche, gleich einen ganzen Monat buchen. Hier einige Anregungen zum Innehalten und Energie auftanken.

Unberührte Naturlandschaften und gelebtes Brauchtum

Plätschernde Quellen, saftige Almwiesen, ruhig fließende Bäche, tiefe Wälder, tosende Wasserfälle, hoch in den Himmel ragende Alpengipfel: eine Landschaft wie geschaffen um runter zu kommen und die Natur mit allen Sinnen zu spüren. Weil eine so unverfälschte und dünn besiedelte Naturlandschaft absolut schützenswert ist, hat die UNESCO 2012 den Lungau und die Kärntner Nockberge zum Biosphärenpark erklärt.

Der größte von vier Biospärenparks in Österreich erstreckt sich im Lungau auf 1009 Quadratkilometer und reicht vom tiefsten Punkt auf 588 Meter bis zum Großen Hafner auf 3076 Meter. Auf dieser Fläche leben in 15 Marktgemeinden lediglich ca. 20.000 Menschen.

Wer abseits quirliger Touristenorte Ruhe und Erholung sucht, wird sich hier rundherum wohl fühlen. Im Sommer und Herbst ist Wandern, Mountainbiken oder Bergsteigen angesagt, im Winter bis hinein ins Frühjahr locken in diesem schneesicheren Gebiet Skitouren und Schneeschuhwanderungen.

Für leidenschaftliche Angler, speziell für Fliegenfischer, ist der fünf Kilometer lange, glasklare Gebirgsbach Longa, der sich durch das Naturschutzgebiet nahe Weißpriach schlängelt, ein wahres Paradies. Mit dem richtigen Köder, einer ausgefeilten Wurftechnik und dem nötigen Anglerglück ein beruhigendes, sportliches Vergnügen. Mit der vorab erworbenen Fischerkarte darf man bis zu vier selbst geangelte Fische mitnehmen.

Ziel des UNESCO-Biosphärenparks ist es, neben der Erhaltung des ursprünglichen Lebensraums der Menschen, die dort leben, diesen auch die Möglichkeiten zu geben, den Tourismus auszubauen, jedoch ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

Eine wichtige Rolle spielt dabei das traditionelle Brauchtum, das aber ohnehin, Dank der Heimatliebe der Einwohner, leidenschaftlich gepflegt wird. Ein einmaliges, faszinierendes Erlebnis sind die «Samsonumzüge», bei denen bis zu 6,5 Meter hohe und 100 Kilogramm schwere Riesenfiguren durch die Dörfer getragen werden. Farbenfroh präsentiert sich das «Prangstangenfest», bei dem bis zu 60.000, auf den umliegenden Almwiesen gepflückte Blumen, kunstvoll um 6 bis 8 Meter hohe Stangen gewickelt werden.

Ein absolutes Wahnsinnsereignis ist das «Wasserscheibenschießen» auf dem Prebersee auf 2740 Meter Höhe. Dabei wird nicht auf die Scheibe gezielt, sondern auf dessen Spiegelbild im Wasser. Die Kugel prallt auf dem dichten Wasser ab und trifft die Zielscheibe am Ufer. Walt Disney war von dem mystischen Schießen so beeindruckt, dass er es in seiner Disneywelt nachbauen wollte. Sein Vorhaben scheiterte, denn was die Natur am Prebersee geschaffen hat, ist ein Unikat.

Das sind nur einige der zahlreichen Festivitäten, die im Lungau das ganze Jahr hindurch gefeiert werden und bei denen Touristen stets herzlich willkommen sind.

Wandern von Bergsee zu Bergsee

Der Spätsommer und der Herbst sind die absolut besten Zeiten die kleinen, zauberhaften Bergjuwelen auf Schusters Rappen zu erobern. Man spricht von 6o Miniseen die es zu entdecken gibt, einer romantischer als der andere.

Viele dieser Seen sind Moorseen, die je nach Sonnenstand ganz unterschiedlich schimmern, und so klein sind, dass man sie meist in einer knappen Stunde umrunden kann. Umrahmt von Wäldern und den naheliegenden Gebirgsketten liegen sie zwischen 1500 und 2000 Meter.

Damit die Wanderungen zu den stillen Gewässern nicht zu anstrengend werden, laden zwischendurch immer wieder Almwirtschaften zu einer zünftigen Brotzeit ein.

Neben diesen zahlreichen naturbelassenen Wanderwegen zu den Bergeseen bietet der Lungau viele weitere aussichtsreiche Wander- oder Biketouren in allen Schwierigkeitsgraden. Sie entscheiden, ob Sie sich alleine, zu Zweit, mit Freunden oder mit einem einheimischen Führer auf den Weg machen, ob Sie sanfte Pfade oder alpine Expeditionen bevorzugen, das einzig Wichtige dabei ist, den Alltagsstress vergessen und die zauberhafte Natur mit allen Sinnen genießen.

Anregungen für Wander- und natürlich auch für Biketouren erhalten Sie in ihrem Hotel, etwa dem Mountain Wellness Hotel Almgut, oder auf der Tourismus-Website des Lungau.

Reisen auf schmalen Gleisen

Ein unvergessliches Urlaubsvergnügen ist die nostalgische Fahrt mit der höchstgelegenen Schmalspurbahn Österreichs durch fünf Lungauer Gemeinden. Die Dampflokomotive der Taurachbahn fährt immer an den Wochenenden vom Bahnhof Mauterndorf durch eine malerische Landschaft über Gröbendorf, Mariapfarr, Lintsching nach Sankt Andrä.

Die liebevoll restaurierten Waggons stammen teilweise noch von der legendären Ischlerbahn, mit der vor über 100 Jahren Kaiser Franz Josef I. durch das Salzkammergut reiste. Einigen passionierten Einheimischen ist es zu verdanken, dass diese Bahn wieder im Einsatz ist. Als nämlich aus wirtschaftlichen Gründen der Bahnbetrieb zwischen Mauterndorf und Tamsweg eingestellt wurde, pachtete der Verein Freunde der Murtalbahn, der sich «Club 760» nennt, diese Gleisstrecke. Sie restaurierten mit Hingabe und unentgeltlich die historischen Dampflokomotiven sowie die altehrwürdigen Wägen und eröffneten 1988 die Taurachbahn.

Seither kutschieren die ehrenamtlichen, aber geprüfte Lokführer und Schaffner, ihre Gäste wie anno dazumal durch die zauberhafte Landschaft des Lungaus. Nebenbei machen Sie auf Sehenswertes aufmerksam und erzählen heitere Geschichten aus ihrer Heimat. Genießen Sie ein Gläschen im kleinsten Bar-Waggon Österreichs oder lassen Sie sich auf der offenen Plattform der Waggons den Wind um die Nase wehen. Auch Kinder haben dabei ihre Freude, vor allem wenn man vor der Rückreise den «Hexen-Lehrpfad» in Sankt Andrä besucht.

Die Fahrt mit der Taurachbahn ist ein wohltuender Kurztrip, der Erinnerungen an längst vergangene Zeiten weckt und auf eine geruhsame Weise die Schönheit dieser Landschaft vermittelt.

Mariapfarr, der «Stille Nacht-Ort»

Das Weihnachtslied «Stille Nacht, heilige Nacht» kennt jeder, aber nur Wenige kennen das Dörfchen Mariapfarr, wo der Text für dieses weltweit berühmte Weihnachtslied entstand.

Das Jahr 1816, als Joseph Mohr (1792-1848) diesen Text verfasste, war kein gutes Jahr für das Salzburger Land. Das Klima spielte verrückt, es war viel zu kalt und zu nass, weswegen es zu massiven Ernteeinbußen kam und die Bevölkerung unter Hunger litt. Man vermutet, dass diese Notsituation Joseph Mohr, der von 1815 bis 1817 als Hilfspfarrer in Mariapfarr tätig war, veranlasste dieses Gedicht zu schreiben.

Zwei Jahre später bat er seinen ehemaligen Lehrer Franz Xaver Gruber zu seinem Text eine harmonierende Melodie zu komponieren. Während der Christmette im Jahre 1818, in der Sankt-Nikola-Kirche in Oberndorf im Salzburger Land, wurde das Lied von den beiden zum ersten Mal vorgetragen und nahm von hier aus den Weg in die ganze Welt.

Die Gemeinde Mariapfarr, nebenbei einer der schönsten Dörfer im Lungau, ist natürlich stolz auf ihren christlichen Dichter und deshalb widmete man ihm eine Ausstellung im Heimatmuseum. Zudem trägt der Platz vor der Wallfahrtskirche seinen Namen und der reizende Brunnen davor heißt «Stille Nacht Brunnen».

Sie sollten aber auch auf keinen Fall versäumen einen Blick in die wunderschöne Wallfahrtskirche zu werfen, sie ist ein echtes Kleinod. Erbaut wurde sie im romanischen Stil, ihr heutiges Erscheinungsbild stammt allerdings aus dem 15. Jahrhundert, dennoch sind die Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert noch gut erhalten. Kunsthistorisch interessierte Menschen wird zudem das Gnadenbild aus dem 15. Jahrhundert beeindrucken. Im Jahr 2014 wurde die Wallfahrtskirche aufwendig renoviert und 2018 ernannte sie Papst Franziskus per Dekret zur «Basilica minor».

Mauterndorf, nicht nur der imposanten Burg wegen

Das historische Dörfchen Mauterndorf, mit seinen einzigartigen Treppengiebelhäusern, liegt 1.100 Meter ü.d.M., eingebettet in eine zauberhafte Hügellandschaft mit Blumenwiesen, umrahmt von tiefen Wäldern und hohen Bergen. Von weitem sichtbar ist die mächtige mittelalterliche Burg, die 1253 erbaut wurde und viele Jahre als Mautstelle über die Radstädter Tauern und den Katschberg diente.

Heute ist es eine Erlebnisburg, die besichtigt werden kann und Sitz des Lungauer Landschaftsmuseums. Vom 44 Meter hohen Wehr- und Aussichtsturm hat man eine grandiose Aussicht auf die liebliche Landschaft des Lungaus. Auf der gut erhaltenen Burg finden das ganze Jahr hindurch unterschiedliche Veranstaltungen statt und einige der Rittersäle können auch für eigene Feste gemietet werden.

Für Feinschmecker aber hat Mauterndorf einen weiteren Anreiz: die bodenständige und zugleich finessenreiche Gourmetküche des Spitzenkochs Josef Steffner, im geschichtsträchtigen Mesnerhaus, direkt neben der Kirche. Geführt wird das historische Gasthaus von Josef und Maria Steffner, und es sind nicht nur die Namen, die so perfekt zueinander passen, sie sind privat wie beruflich ein eingespieltes Team.

Obwohl beide eine Kochlehre absolviert haben und in Toprestaurants in Österreich, Spanien und Schweiz gearbeitet haben, entschlossen sie sich 2007 in ihr Heimatdorf zurückzukehren und das Mesnerhaus, das bereits einen sehr guten Ruf hatte, zu übernehmen. Da Josef eher zurückhaltend ist, entschieden sie, dass Maria den Service übernimmt und er die Küche.

Bis heute bewirtschaften Maria und Josef das apart gestaltete Traditionshaus aus dem Jahr 1420 mit lediglich einem kleinen Mitarbeiterstab. Mit von Herzen kommenden Charme betreut Maria die Gäste und erklärt die kreativen, überaus köstlichen Gerichte ihres Ehemanns.

Josef, der zu den «Jeunes Restaurateurs d’Europe» (Vereinigung junger Spitzenköche) gehört, und neben vier Hauben stets viele weitere Auszeichnungen erhält, findet seine Inspiration vorwiegend in der Natur. Er sucht seine Kräuter gerne selber und hat sich im Laufe der Zeit ein Netzwerk aufgebaut aus heimischen Produzenten, die sich auf hochwertige Qualität spezialisiert haben.

Diese Regionalität spiegelt auch seine Speisekarte, die monatlich wechselt, wider. Ein Klassiker darf auf Wunsch der Stammgäste jedoch niemals fehlen: der Eintopf mit Lungauer Ächtleng (siehe Foto oben, eine heimische Kartoffelsorte) mit Sauerrahm, Schnittlauch, kandiertem Ei und Beluga-Kaviar vom Fischzüchter Walter Grüll aus Grödig bei Salzburg.

Für die harmonische Weinbegleitung oder, wenn man möchte, Saftbegleitung, sorgt, sympathisch beratend, Maria, mittlerweile eine erfahrene und hoch geschätzte Sommelière. Bei den vielen Wanderungen, die Sie während eines Urlaubs im Lungau unternehmen können, haben Sie sich eine kulinarische Auszeit im Mesnerhaus absolut verdient. Sie werden es nicht bereuen.

Und was bietet der Lungau im Winter?

  • Superskispaß auf 2.400 Meter für alle Schwierigkeitsgrade auf 150 Pistenkilometern auf den drei nahegelegenen Skigebieten Katschberg, Grosseck-Speiereck und Fanningberg.
  • Wer nicht so hoch hinaus will, kein Problem, denn das perfekt präparierte Winterwandernetz in den sieben Seitentälern des Lungaus, gilt als Eldorado für Skitourengeher, insbesondere für Schneeschuhwanderer. Die Langlauf- und Skatingloipen erstrecken sich durch eine himmlische Winterlandschaft auf rund 150 Kilometer.
  • Wie wär’s mit einer Pferdekutschenfahrt – bei Sonnen- oder Mondschein – durch verschneite, märchenhafte Täler und Wälder? Wer gerne selbst hoch zu Ross  durch den Schnee reitet, einige Pferdehöfe bieten Reitunterricht und Ausritte mit Haflinger-, Noriker- oder Islandpferden an.
  • In fast allen Dörfern des Lungaus gibt es Eislaufplätze, auf denen es möglich ist, elegante Pirouetten zu drehen oder mit den Einheimischen Eisstock zu schießen.
  • Autofahren auf glatter Fahrbahn will gelernt sein. Die Automarken BMW, Porsche und Daimler schwören auf die Schneesicherheit im Lungau und veranstalten dort ihre Winterfahrtrainings. Einige Autohändler im Lungau bieten zudem ebenfalls Fahrsicherheitstrainings auf Schnee und Eis an.
  • Wenn man den Lungau mal aus der Vogelperspektive sehen möchte, dann rate ich Ihnen, als Gast bei einer Ballonfahrt teilzunehmen. Wenn Sie einfach erst einmal zusehen möchten, dann kommen Sie im Januar 2024 nach Mauterndorf zu den allseits beliebten Ballonwochen.
Monika Kellermann Wein & Genuss - Autorin

Monika Kellermann

Wein & Genuss – Autorin

Monika Kellermann schreibt nicht nur seit vielen Jahren in Artikeln und Büchern über Wein und Genuss. Die Autorin ist auch Expertin für italienischen Lebensstil und kennt die Region rund um den Gardasee besonders gut, da sie dort neben München ihre zweite Heimat gefunden hat.

Mehr über Monika erfahren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert