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Ribollita – Der Herbst auf einem Teller

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Essen ist immer eine spannende Angelegenheit, bei jedem Bissen kann man etwas über Kultur und Geschichte eines Landes lernen. Unser Rezept führt uns in die schöne Toskana, in der es seit Hunderten von Jahren das Sprichwort „non buttar via niente” gibt. Es bedeutet so viel wie „wirf nichts weg“. Gelebte Nachhaltigkeit – zu finden in einer der klassischen Spezialitäten der Toskana, der Ribollita.

Die Suppe soll es schon im Mittelalter gegeben haben, als deftige Resteverwertung für Bauern. Übersetzt bedeutet der Name der leckeren Ribollita so viel wie „Aufwärmsuppe“, denn „bollire“ bedeutet kochen. Man kochte also eine große Portion Gemüsesuppe aus Resten oder eben aus der Ernte – um sie dann gleich mehrere Tage hintereinander aufzuwärmen. Altes Brot legte man auch in die Suppe, zum Weichwerden und satt machen. Und weil die Bewohner der Toskana weniger für ihre Nudelliebe, wohl aber als „Mangiafagioli“ bekannt waren, also als Bohnenliebhaber, gab man schon damals klassischerweise weiße Bohnen zur Suppe. So wird die Suppe nach jedem Aufwärmen noch cremiger und dicker.

Wir haben für Sie die Mengenangaben etwas erhöht, damit Sie für den nächsten Tag gleich noch einmal nachlegen können. Heute ist die Suppe übrigens besonders nach der Weinernte beliebt, jetzt im schönen Herbst. Wir finden, die Suppe sieht auch genau nach einem bunten Herbsttag aus – und es spricht nichts dagegen, die Suppe mit einem kräftigen Rotwein aus der Toskana zu genießen.

Für vier Personen | Einfach | Zubereitungszeit: etwa 45 Minuten

Zutaten


400 g weiße Cannellini Bohnen (aus der Dose)
800 ml Gemüsefond
3 Schalotten
1 Lauchstange
2 Knoblauchzehen
5 Stangen Sellerie
4 Karotten
250 g Tomaten aus der Dose
Ein halbes Bund Toskanakohl (oder Schwarzkohl bzw. cavolo nero)
Zwei Thymianzweige
Salz und Pfeffer
3 EL feines Olivenöl
150 g Parmesankäse
Deftiges Brot, gern einen Tag alt

Rezept

  1. Alles Gemüse putzen und bei Bedarf schälen. Lauch, Sellerie und Karotten in grobe Stücke schneiden, Knoblauch und Zwiebeln feiner würfeln. Den Kohl gründlich waschen und die Blätter vom Strunk abrupfen bzw abstreifen.
  2. Zwei Esslöffel Öl in einem großen schweren Topf erhitzen, zunächst die Zwiebeln und den Lauch drei Minuten auf mittlerer Flamme anschwitzen, bis die Zwiebeln glasig sind. Dann den Rest der frischen Gemüse hinzufügen, alles unter gelegentlichem Rühren fünf Minuten lang anbraten.
  3. Die Thymianzweige hinzugeben, einmal durchrühren, anschließend die Tomaten und den Fond in den Topf geben. Die Tomaten mit einem Holzlöffel in Stücke brechen. Jetzt alles kurz aufkochen lassen, dann die Herdplatte herunterdrehen.
  4. Wenn die Suppe nur noch leise köchelt, den Deckel auflegen und alles für 15 Minuten ungestört weiter simmern lassen. In der Zwischenzeit die Bohnen abgießen und mit kaltem Wasser klarspülen. Den Parmesan reiben.
  5. Die Grillfunktion des Backofens anstellen, das altbackene Brot in Scheiben schneiden, mit etwas Olivenöl bepinseln, mit einem Hauch Parmesan bestreuen und im Ofen anrösten.
  6. Nun die Bohnen und den Rest des Parmesans in den Topf geben und dort weitere drei Minuten simmern lassen. Die Thymianzweige entfernen. Mit einem Zauberstab (Pürierstab) an einer Seite des Topfes etwa ein Drittel der Suppe grob pürieren, so wird sie herrlich cremig, aber hat noch knackige Gemüsestücke.
  7. Zum Schluss nun auch den Kohl in die Suppe geben und dort auf kleiner Flamme mit aufgelegtem Deckel für weitere fünf Minuten ziehen lassen. Danach mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Brot entweder unten oder seitlich in die Teller geben und mit der Suppe auffüllen.
Angelika Schwaff

Angelika Schwaff

Food Kolumnistin & Reisebloggerin – Autorin

Angelika hat ihre Berufung gefunden und nimmt ihre Leser mit auf kulinarische Reisen. Unter anderem auch die Leser von ZEIT ONLINE. Sie hat Journalistik studiert, als Dokumentarfilmerin gearbeitet und war bis 2012 Pressesprecherin von Germanwings. Noch immer nimmt sie für gutes Essen jeden Weg in Kauf.

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Ein Kommentar

  1. Einfach nur lecker