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Dorfromantik im Riether Winkel

Geheimtipp Stettiner Haff - Riether Winkel

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Vogelgezwitscher erfüllt den sonnigen Morgen. Im Schatten ist es noch kühl, doch ein strahlend blauer Himmel verspricht Badewetter an unserem Geheimtipp Stettiner Haff.

Die Dorfstraße liegt ruhig da, irgendwo weiter hinten macht ein Hahn auf seine Residenz aufmerksam. Zwischen den Pflastersteinen kämpfen sich hier und da ein paar Halme durch. Ein einzelner Passant gefolgt von einem Hund, der ausgiebig am Bordstein schnuppert, macht neben einem rot gestrichenen Gartenzaun für einen kurzen Plausch halt.

Auf der anderen Seite steht eine beschürzte Frau im Blumenbeet, durch das bepackte Insekten summen. Dorfromantik zum Augen reiben…

Hier, im Riether Winkel, ist die Welt noch in Ordnung, wie man sagt. Zumindest sieht es so aus. Wie eine Momentaufnahme, geklaut aus einem Kinderbuch mit dem Titel „Landleben“.

Eine Kirche, wenige Häuser aus Backsteinen und jede Menge Natur. Direkt hinter dem Dorf tuckert ein Traktor gemächlich über eine Obstwiese, deren Bäume sich unter der Fruchtlast gen Boden neigen. Drumherum dichte Wälder, in denen Fachkundige Pilze und Beeren finden und in ein paar hundert Metern kann man zu einem kleinen Naturhafen spazieren und den Kontrast zwischen diesem idyllischen Nest und der Haff-Weite auf sich wirken lassen.

Es ist schon ein ein ganz besonderes Eck, wissen auch Marco Dorka und Dirk Bartelt, die hier am Stettiner Haff ganz im Osten von Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche schöne Ferienhäuser und außergewöhnliche Ferienunterkünfte vermieten. Unentdeckt von Erholungssuchenden, die unweit auf den Ostsee-Inseln urlauben und deshalb bis heute ein Geheimtipp am Stettiner Haff.

„Wir haben hier eine Bevölkerungsdichte wie in der Landesmitte von Finnland. Ein kleines Dorf, dann geht es wieder sechs, sieben Kilometer durch den Wald“, weiß Touristiker Marco.

Als ehemaliger Geschäftsführer des Tourismusverband Vorpommern kennt er die Region und weiß um deren Vorzüge. „Einfach zwischen den Kiefern spazieren, das blaue Haff hindurch schimmern sehen. Der Geruch erinnert ein wenig an das Mittelmeer, wegen der Pinien. Und dann riecht es wieder nach geräuchertem Fisch im kühlen Ostseewind – da ist für alle Sinne etwas dabei.“

Überhaupt ist die Gegend geprägt vom Fischfang. Bis heute leben in den kleinen Dörfern aktive Fischer. „Rieth hat vier, Vogelsang zwei“. Weshalb Gäste hier großartig und frisch Fisch essen oder auch selbst zubereiten können. „Am Freitag ist Räucherabend beim Fischer. Man sitzt am Hafen, schaut auf das Wasser und ißt den noch warmen Fisch, während der Fischer Saxophon spielt und seine Frau dazu singt. Das ist schon etwas ganz besonderes.“

Besonders ist auch, dass man – sollte einem die ländliche Ruhe doch auf den Kopf fallen – in gerade mal 50 Autominuten im polnischen Stettin ist. Jedoch empfehlen die Gastgeber, zuvor die Möglichkeiten am Stettiner Haff ausreichend auszukosten. Denn der idyllische Landstrich hat noch viel mehr zu bieten als Spaziergänge.

„Die meisten Häuser von uns liegen unmittelbar am Oder-Neiße-Radweg. Es gibt auch geführtes Waldbaden oder man kann mit Support Pilze und Beeren sammeln.“ Im Riether Naturhafen können Gäste mit ihrem eigenen Boot anlegen oder eines der zwei eigenen Ruderboote leihen.

Wer es noch geruhsamer möchte, erreicht durch den Wald eine der versteckten Badebuchten oder man genießt Ostseeflair im Strandkorb an einem der beschaulichen Strände. „Wir haben hier alles, was es an der Küste auch gibt – nur in etwas kleiner, feiner und ursprünglicher.“

Als Ausgleich für die Tage unter freiem Himmel haben Marco und Dirk ihre Häuser mit ganz viel Gemütlichkeit ausgestattet. „Einfach den Kamin anmachen, in die Sauna gehen und ein Glas Wein trinken. Wenn es dunkel ist, unbedingt in den Himmel schauen. Wegen dem Haff und der Wälder ist es richtig dunkel und man kann ganz toll die Sterne sehen.“

Ein perfekter Abschluss für einen Tag im Bilderbuch-Idyll, wo die Welt noch in Ordnung ist. Wenigstens für den Moment.

Geheimtipp Stettiner Haff & Vorpommern

Das Stettiner Haff ist ja bereits per se ein Geheimtipp – und das Beste gibt es einfach umsonst und draußen. Teil der Erholung ist, dass Gäste einfach von der Haustür weg die Umgebung erkunden und ihre ganz eigenen geheimen Plätze entdecken und Rituale finden können.

Wer sich trotzdem etwas Unterstützung wünscht, findet hier verschiedene Führungen oder buchbare Aktionen. Für die umliegende Region habe ich bereits hier meine persönlichen Geheimtipps zusammengetragen.

Kulinarisches Erlebnis in Rieth

Einen besonderen Geheimtipp Stettiner Haff haben unsere Gastgeber doch noch auf Lager. Im Gesundhaus Klatschmohn serviert Inhaberin Silke Wendt jeden Tag ein anderes vegetarisches und veganes Menü. Außerdem kann man hier ein hervorragendes Frühstück oder späten Brunch genießen.

Wer sich ein wenig von der leckeren und frischen Küche mit nach Hause nehmen will, kann bei Silke einen Kochkurs belegen. Die gibt es auch für junge Gäste. Hier erfahren Sie mehr über das Angebot.

Lea Biermann

Lea Biermann

Redaktion

Seit vielen Jahren schreibt Lea für Redaktionen & Unternehmen.
Bei Glücksmomente Charmingplaces erzählt Lea am liebsten über Menschen und ihre Leidenschaft, sowie Bücher oder Filme, die direkt ins Herz gehen.

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