Geheimnisse der sizilianischen Küche

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Abgesehen vom Schaffen eines hohen Bildungsniveaus unter den privilegierten Bewohnern der größeren Städte, legten die Araber den Grundstein für eine einzigartige Genusskultur auf Sizilien.
Sie pflanzten unzählige Dattelpalmen, Orangen- und Zitronenbäume, verfeinerten Fisch und Fleisch mit exotischen Gewürzen wie Safran, Zimt, Vanille oder Muskat.
Das Meer schenkt auch heute noch eine große Vielfalt: in erster Linie Schwertfisch, Thunfisch und Sardinen, aber auch Muscheln und Krustentiere.
Immerhin verfügt Mazara del Vallo an der Westküste der Insel über die größte Fischkutterflotte in Italien.
Das Angebot sizilianischer Märkte ist unschlagbar.
Aus dem Val di Noto, das längere Zeit von Spaniern beherrscht war, stammen kräftige Schinken und Würste, Schweine- und Spanferkelbraten, die besten Pistazien in Italien stammen aus Bronte, die Bottarga aus Acireale.
In Catania genießt man eine schlichte, aber äußerst schmackhafte Küche. Spaghetti alla Norma, mit Auberginen und Tomatensauce sind eine Verbeugung vor Vincenzo Bellini und seiner Opernheldin.
Die Barockstädte Noto, Modica und Ragusa sind für Focacce bekannt, mit Gemüse gefüllte, knusprige Fladen.
Unter allen Spezialitäten der sizilianischen Küche ist die Pasta mit Sardinen, Pasta con le Sarde, der absolute Klassiker.
Obwohl im Ursprung ein Arme-Leute-Essen, das auf greifbaren Zutaten basierte wie Sardinen und wildem Fenchel, war sein Siegeszug nicht aufzuhalten.
Es ist ein hundertprozentig mediterranes Nudelrezept, das alle sonnenverwöhnten Aromen der Insel vereint: die feine Note von Safran, den süßen Geschmack von Rosinen, dazu geröstete Mandeln und Pinienkerne. Da läuft einem doch schon das Wasser im Mund zusammen!
Allen voran die Cassata, eine halbgefrorene Torte, in einer Kombination von fluffigen Biskuitboden und einer Ricottacreme, die mit Schokoladensplittern, Pistazien und kandierten Früchten verfeinert wird.
Dicht gefolgt von Cannoli Siciliani, knusprigen Teigröllchen, die ebenfalls mit einer süßen Ricottacreme gefüllt sind, aber darüber hinaus mit vielen Extras wie Kakao, Schokoladenstückchen, frischen oder kandierten Früchten.
Und überall auf der Insel entdeckt man in den Auslagen der zahlreichen Konditoreien farbenfrohe Miniaturfrüchte aus Marzipan.
Man nennt sie Frutta di Martorana und die Legende sagt, dass Nonnen des gleichnamigen Klosters in Palermo sie auf Bäumen verteilten, um den Erzbischof glauben zu lassen, dass auf Sizilien auch im Winter Früchte gedeihen.
Eine junge, leidenschaftliche Kochelite schafft es heutzutage vortrefflich, das reiche kulinarische Erbe in eine moderne Version der Cucina Siciliana zu verwandeln.
600 g Pasta (Spaghetti oder Bucatini)
500 Gramm frische Sardinenfilets
4 in Olivenöl eingelegte Sardellenfilets
2 kleine Zwiebeln fein gehackt
jeweils 50 g Rosinen, Mandeln und Pinienkerne
100 g Semmelbrösel
1 Esslöffel Fenchelsamen
1 gute Prise Safranfäden
Olivenöl
Salz und Pfeffer nach Bedarf
Schritt 1: Fenchelsamen und Rosinen getrennt mit Wasser bedecken und 1 Stunde stehen lassen.
Schritt 2: Mandeln und Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze leicht anrösten und beiseitestellen.
Schritt 3: Semmelbrösel in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze goldbraun goldbraun werden lassen, beiseitestellen.
Schritt 4: Safranfäden in einem kleinen Gefäß mit etwas heißem Wasser verrühren.
Schritt 5: Reichlich Olivenöl in einer beschichteten Pfanne auf mittlerer Hitze erwärmen. Zwiebel glasig anschwitzen, die Sardellenfilets dazugeben und unter Rühren komplett zerfallen lassen.
Schritt 6: Fenchelsamen, Mandeln, Pinienkerne, Sardinenfilets und den Safran mit dem Wasser dazugeben. Eventuell mit mehr Wasser angießen, bis eine cremige Konsistenz entsteht.
Schritt 7: Vorsichtig durchmischen, mit Salz und Pfeffer würzen und bei schwacher Hitze 10 Minuten köcheln lassen.
Schritt 8: Auf Teller verteilen, mit Semmelbrösel bestreuen und servieren. Eventuell noch etwas Grün von der Fenchelknolle darüber streuen.
Christine Gräfin von Pahlen
Reisejournalistin und Autorin
Für Christine von der Pahlen ist Reisen ihr Leben. Ihre Begeisterung teilte sie jahrelang im Reiseresort des Frauenmagazins Madame und auf ihrem persönlichen Blog. Angefangen hat sie als Moderedakteurin, die für Foto-Shootings um die Welt geschickt wurde. Schnell begann sie gleichzeitig Reisegeschichten zu schreiben und macht seitdem nichts anderes mehr.
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