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„Von der Kunst, einen Pfirsich zu essen“

Kochbuchtipp Von der Kunst, einen Pfirsich zu essen Diana Henry

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Illustration: Burak Eser / Das Buch wurde als Rezensionexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt

Dass Essen eine zutiefst emotionale Angelegenheit ist, beweist das neueste Kochbuch aus dem Hause Diana Henry. Zumindest ist es das für die britische Köchin. Von der Kunst, einen Pfirsich zu essen vereint autobiographische Erzählungen mit Rezepten. Der Fokus ist stets das Reisen. Dabei sind die von der Autorin geschilderten Erlebnisse einflussgebend, aber nie ausschlaggebend für das, was im Anschluss gekocht wird.

Es ist nicht die fremde Küche per se, die Diana Henry teilen möchte. Es sind vielmehr ihre Gefühle, die sie an den Orten und beim Essen hatte. Gefühle, wie wir sie kennen und weshalb wir verstehen: Ein Eis auf dem Marktplatz ist nicht dasselbe wie ein Gelato auf der Piazza.

Deutlich wird das bereits im Titel. Der ist inspiriert von einem kurzen Moment, den Diana Henry bei ihrer ersten Italienreise hatte, als sie Gäste am Nebentisch beobachtete, die kein aufwendiges Dessert bestellten, sondern eine Schüssel Pfirsiche und eine Flasche kalten Moscato.

„Jeder schnitt seinen Pfirsich in Spalten und gab diese in den Wein. Nach einer Weile tranken sie dann den Wein, der inzwischen vom Pfirsich aromatisiert war, und sie aßen die Pfirsichspalten, die nun nach dem Wein schmeckten. Kein kompliziertes Dessert, aber eine wunderbare Art und Weise, eine Mahlzeit abzuschließen – saisonal, unkompliziert, liebevoll und sogar ein wenig magisch –, und es illustrierte eine Herangehensweise an Essen und Kochen, die ich zwar verstanden, aber bisher noch nicht ausprobiert hatte. Das habe ich nie vergessen. Diese Pfirsiche sind mehr als eine Erinnerung, sie wurden für mich zum Symbol dafür, worum es bei gutem Essen geht.“

Die Gliederung des Kochbuchs orientiert sich an Jahreszeiten und hat den kulinarischen Schwerpunkt in der europäischen Küche. Zusätzlich stellt Henry ihre Rezepte in Menüs zusammen. Poetische Titel wie „Monsieur Matuchet spielt Klavier “, „bei uns um die Ecke“, „Hauptsache Pasta“ oder „betrunken von Olivenöl“ verraten zwar im ersten Moment nichts darüber, was sich hinter den Rezepten verbirgt, machen dafür neugierig auf die Geschichte dazu. 

Mehr Aufschluss geben die stimmungsvollen Fotografien, die liebevoll arrangierte Speisen in atmosphärischen Szenerien aus Licht, Keramik, Zutaten und Textil zeigen. Geschmacklich wird es durch neue Kombinationen von Noten und Konsistenzen exotisch, wie zum Beispiel bei der Cheddar-Zwiebel-Spinat-Tarte oder dem Mandelkuchen mit Zitronenthymian-Sirup. Die Rezepte sind für alle einfach umzusetzen, die gerne kochen. Die Zutaten kann man ohne großen Aufwand im Supermarkt oder noch besser frisch vom Markt kaufen.

Eine weitere Besonderheit: Der Einband des Buches ist samtig weich, was einen zur Assoziation mit dem titelgebenden Pfirsich verleitet, vor allem den perfekten Rahmen für ein sehr hochwertiges Buch gibt, in dem viel Liebe zum Detail und noch mehr zum Essen steckt. Dies kann man aus jeder Zeile herauslesen, die Diana Henry schreibt. Ein Buch, das den Kern von Genuss begreift und beim Durchblättern, Lesen und Nachkochen erfahrbar macht, sodass man fast das Gefühl hat, auf einer Piazza zu stehen  mit einem Gelato in der Hand.

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Lea Biermann

Lea Biermann

Redaktion

Seit vielen Jahren schreibt Lea für Redaktionen & Unternehmen.
Bei Glücksmomente Charmingplaces erzählt Lea am liebsten über Menschen und ihre Leidenschaft, sowie Bücher oder Filme, die direkt ins Herz gehen.

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