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Sardinien mittendrin: Tradition & Ursprünglichkeit im Landesinneren

Geheimtipps Sardinien Landesinneres

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Unsere Sardinienreise führt uns aus dem Norden, weg von den berühmten Stränden am türkisfarbenen Wasser, in die Mitte der Insel. Die Barbagia, wie die Region im Landesinneren heißt, erinnert an ein Sardinien vor der Zeit der Costa Smeralda. Schroffe Felsformationen, üppig bewachsene Täler mit wenig erschlossenen Wegen, die von Dorf zu Dorf führen. Hier scheint sardisch die Amtssprache zu sein. Etwaige Verständigungsschwierigkeiten werden durch die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Ansässigen mehr als wett gemacht.

Sardische Tradition in Bräuchen, Kunst und Kultur sind nirgends auf der Insel so präsent wie hier. Typisch sind bestickte Teppiche, Carasau (ein dünnes, knuspriges Fladenbrot), Olivenöl oder Nepente, ein über Sardinien hinaus bekannter Wein. Auch die Autorin Grazia Deledda ist ein Typus der Barbagia. Geboren und aufgewachsen in der Region widmet Deledda ihr literarisches Werk Geschichten aus dieser Welt, verwoben in detailgetreuen Beschreibungen ihrer Heimat, die, obwohl sie über ein Jahrhundert zurückliegen, als Gegenwartserzählungen durchgehen könnten.

Eintritt in das von Deledda beschriebene Sardinien finden Gäste in Oliena am Fuße des Monte Corrasi, der sich als monumentale Naturkulisse hinter dem kleinen Ort erhebt. Die Landschaft ist ansonsten geprägt von Oliven- oder Mandelbäumen, sowie großzügigen Weinhängen. Die Gegend lädt zu langen, einsamen Spaziergängen, anspruchsvollen Wanderungen oder der Besichtigung von Naturschauspielen wie den Grotta di Sa Oche e su Bentu ein.

In Oliena selbst ist es dringend zu empfehlen, die hier verwurzelte sardische Küche in vollen Zügen zu genießen. Macarrones de busa (sardische Gnocchi), Pane frattau (ein Brotgericht mit Tomaten und Spiegelei), Schafkäse und diverse süße Spezialitäten aus Mandeln und Honig gehören auf jede Liste der kulinarischen Ausflüge – immer in Begleitung von einem Glas Wein. Oder mehreren. Denn die Gemütlichkeit von sardischen Gaststuben ist ansteckend. Einmal in Kontakt mit den Einheimischen können (und sollten) sich Gäste nicht vor spannenden Anekdoten zur Gegend und der Einladung zu noch einem Gläschen retten.

Wie auch in unserem Charmingplace Su Gologone. Das Hotel liegt unweit von Oliena und das hauseigene Restaurant ist in der Gegend bekannt wie beliebt. Wenn Sie dort nicht gastieren, sollten Sie mindestens einen Drink in der Bar einnehmen, während das Tageslicht hinter der atemberaubenden Kulisse des Supramonte blass wird und im Anschluss in dem rustikalen Hof die Köstlichkeiten des Hauses genießen. Wenn Sie die Barbagia mit ihrem traditionellen Flair bis dahin begeistert hat, werden Sie spätestens in diesem Moment Ihr Herz an die Region verlieren.

Ein charming Lesetipp

Hier haben wir bereits ausführlich über den Norden Sardiniens geschrieben. Wenn Sie sich auch für diese Region der Insel interessieren, empfehlen wir die Lektüre genauso wie zur geschriebenen Rundreise dieser Text gehört, in dem wir erzählen, wie die Küste Sardiniens ihre touristische Berühmtheit erlangte.

Literarisches Sardinien

Neben Grazia Deledda wurden auch andere sardische Schriftsteller von der Barbagia geprägt. Der Jurist und Dichter Salvatore Satta beschreibt in seinem posthum erschienen Buch „Der Tag des Gerichts“ die Gegend, Menschen und Gepflogenheiten. Ebenso wie Marcello Fois in „Zwischen den Zeiten“. Spannend ist, dass die drei Schreibenden neben den eindrücklichen Schilderungen der Landschaft, eine thematische Beschäftigung mit der (mal mehr mal weniger freiwilligen) Verwurzelung in der Region und ihren Traditionen vereint. Zum Eintauchen und Verstehen der sardischen Kultur also allemal eine empfehlenswerte Lektüre.

Charmant rustikal: Orte der Barbagia

Über Oliena hinaus gibt es noch ein paar weitere schöne Orte zu besichtigen. Alle voran Nuoro, eine Kleinstadt die mit viel Kulturgeschichte und einigen spannenden Museen zum Besuch einlädt. Dorgali, etwas touristisch, dafür aber direkt am Meer gelegen. So auch Orosei, das nahegelegen dem Golfo di Orosei authentisch bezaubert. Außerdem Galtellì, ein kleines Dorf, das mit seinem Literaturpark zu Ehren Grazia Deledda Besucher*innen anlockt oder Orgosolo, das für seine Wandmalereien bekannt geworden ist.

Naturgemachte Sehenswürdigkeiten

Die Barbagia verzaubert mit ihrer ursprünglichen, oft schroffen, mediterran bewachsenen Landschaft. Hier sind auch die schönsten Sehenswürdigkeiten der Region zu finden.

Zum Pflichtprogramm gehört eine Wanderung zum verfallenen Nuraghendorf Tiscali. Außerdem lädt der Supramonte, die Dolomiten Sardiniens, wie auch der Monte Corrasi auf zahlreichen Pfaden zu Wanderungen (für Lauffeste) ein. Steiler Aufstieg wird hier garantiert mit immer wieder spektakulärem Ausblick in die sardische Landschaft belohnt.

Am Fuße des Supramonte und nahe unseres Charmingplaces liegt die namensgebenden Quelle Su Gologone, deren klares Wasser seit Jahrhunderten seinen Weg durch das Bergmassiv bahnt. Ein magischer Ort und Naturschauspiel, bei dem die Grotta di Sa Oche e su Bentu bestens mithalten können.

Feiern wie die Sarden

Das traditionelle Sardinien ist tief verwurzelt in festlichen Bräuchen. Die jeweiligen Feste, sollten diese in Ihre Reisezeit fallen, sind großartige Ausflüge in die sardische Kultur. Oft sind Umzüge, Prozessionen oder andere Spektakel auf der Straße Teil der Feier, so gibt es auch in den ansonsten eher ruhigen Ortschaften an diesen Tagen viel zu sehen. Richtig sardisch wird außerdem stets kulinarisch gemäß eines Festes aufgetischt – und wenn das mal nicht Anlass zum Mitfeiern ist.

Eine detaillierte Zusammenfassung (inklusive Daten und Orte) finden Sie auf diesem empfehlenswerten Sardinien-Blog.

Geheimtipp Restaurants

Weil wir uns an der Küche Sardiniens nicht satt essen können, hier noch einige Geheimtipps in der Nähe unseres Charmingplace, dem Boutiquehotel Su Gologone. Zugegeben ist es schwer, als Gast mal woanders zu speisen, so toll und vielfältig ist das hauseigene Restaurant. Großartig speisen lässt es sich jedoch auch im Ristorantino Masiloghi. Entspanntes, rustikales und sehr gemütliches Ambiente mit landestypischer Küche, die zu den Besten auf der Insel zählt – so heißt es.

Außerdem ist ein kulinarischer Besuch auf einem Agriturismo Pflicht. So bezeichnen sich jene Gaststätten, die landwirtschaftliche Produkte herstellen und diese gleichzeitig vor Ort für Gäste servieren. In uriger Atmosphäre, oft an großen Tischen, an denen gemeinschaftlich gegessen wird. Wir haben hier in der Gegend keinen Favoriten, aber bei Nachfrage werden Sie schnell fündig.

Lea Biermann

Lea Biermann

Redaktion

Seit vielen Jahren schreibt Lea für Redaktionen & Unternehmen.
Bei Glücksmomente Charmingplaces erzählt Lea am liebsten über Menschen und ihre Leidenschaft, sowie Bücher oder Filme, die direkt ins Herz gehen.

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