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Geheimtipp Salento: Die vergessene Halbinsel Apuliens

Geheimtipp Salento

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Karibische Strände, einmalige Architektur, Genussfreuden und alles ohne Massentourismus – unser Geheimtipp Salento

Die Hitze des Tages liegt noch flirrend in der Dämmerung und lässt das Farbenspiel am Horizont aus zartem Blau und Rosa verschwimmen, vor dem eine Palme dunkel in den Abendhimmel ragt. Grillen geben ein unsichtbares Konzert in den umliegenden Feldern.

Man sieht der Natur die reichlichen Sonnenstunden an. Lauer Wind, der von den langen Küsten erzählt, die links und rechts das aufgeheizte Land umarmen, durchkämmt die trockenen Halme.  Weiß gekalkte Wände erholen sich allmählich von ihrer Aufgabe, das Innere der Häuser zur Zuflucht der heißen Mittagsstunden zu machen.

Eine kleine Oase mit flachen Dächern zwischen reifendem Wein, uralten Olivenhainen, Orangenbäume und Aprikosen, die ihre Zweige unter der Last ihrer reichen Blüte zum Boden neigen, wo eine Kaktusfeige ihre fleischigen Blätter in die Höhe reckt.

Wer einmal die Alpenkulisse im Norden von Italien, die berühmten Seen, die steile Rivera und überlaufenen Mittelmeerstrände, die Hügel der Toskana und ihrer berühmten Städte hinter sich gelassen hat, gelangt in eine Gegend, die Italien um eine weitere Facette erweitert.

Ganz unten im Absatz des Stiefels liegt das Salento, eine Halbinsel innerhalb der Region Apulien, welche für ihren reichen Weinertrag und ihr Olivenöl bekannt ist.

Hier und da erscheint einem das Land beinahe wie eine Art mediterrane Wüste, wäre da nicht die Adria zur einen und die ionische Küste zur anderen Seite, die sich an der südlichen Spitze des Landes treffen.

Atemberaubende Landschaften & Kultur

Schon länger werden die Strände – insbesondere auf der ionischen Seite – in einem Atemzug mit den türkisblauen, karibisch anmutenden Traumkulissen auf der Insel Sardinien genannt. Auf der adriatischen Seite hingegen gibt es beeindruckende Felsformationen und Grotten zu entdecken, die steil in das klare Wasser abfallen.

Die paradiesischen Küsten der 100 Kilometer langen und 40 Kilometer breiten Halbinsel sind auch Italien-Reisenden nicht verborgen geblieben.

So können Urlauber die Vorzüge mit Liegen bestückter und für das leibliche Wohl fürsorgender Strände genießen, jedoch finden Natursuchende entlang des großen Gewässers immer wieder kleine, ruhige Buchten, an die sich nur Gleichgesinnte verirren.

Doch die zwei Welten der Küstenlandschaft sind nicht das einzige Merkmal des Salento. Griechische Siedler prägten mit ihrer Bauart das Erscheinungsbild vieler Häuser. Weiß gekalkt und mit flachen Dächern, weshalb die Dorf- und Stadtkulissen einen Anblick bieten, den man sonst wenig mit Italien assoziiert, der aber deshalb nicht weniger schön ist.

Diese einmalige Ästhetik wird ergänzt durch den Lecceser Barock, benannt nach der Stadt Lecce, der in vielen Stadtzentren des Salento anzutreffen ist und sich durch eine besonders reiche Fassadenverzierung der Palazzi und Kirchen auszeichnet. Eine Augenweide, die durchaus mit Städten wie Florenz mithalten kann – nur ohne Massentourismus.

Ein kulinarisches Paradies

Traumhafte Strände, einmalige Architektur, weniger Tourismus – man darf den Gründen für eine Reise nach Süditalien noch einen weiteren hinzufügen. Kulinarische Berühmtheiten wie Burrata, Orecchiette oder der hierzulande beliebte Primitivo-Wein stammen aus der Region.

Dank der vielen Sonnenstunden lässt der Ertrag an aromareichen Früchten und Gemüse einige italienische Klassiker schmecken, als würde man sie zum ersten mal kosten. Gemeinsam mit fangfrischem Fisch und dem Hang der Puglieser zur traditionsreichen Herstellung von Teigwaren wird ein Besuch im Salento zur Genussreise.

Polpette di pane (Brotfrikadellen), Melanzane ripiene (gefüllte Aubergine), Focaccia barese (mit Tomaten garniertes Fladenbrot), Frise (Brötchen), Cozze arraganate (überbackene Miesmuscheln), Panzerotti (gefüllte Teigtaschen), Orecchiette e cime di rapa (Pasta mit Rübengrün) und Pasticciotto (mit Pudding gefülltes Gebäck) – um nur ein paar der „Must-Eats“ zu nennen.

Neben verschiedener Charakteristika, welche das Salento vom Rest Italiens unterscheiden, findet man hier jedoch auch noch häufiger Szenen, die einem Bilderbuch-Italien gerecht werden. Das Leben findet auf den schmalen Gassen und Plätzen statt. Herzlich ist die Atmosphäre, auch den Fremden gegenüber.

Kleine Geschäfte, die man durch Perlenvorhänge betritt, in der Luft hängt der Duft von frischem Kaffee und blühendem Oleander. Lautes Motoren-Geknatter und Rufe im hier vertretenen weichen Dialekt sind zu hören. An manchen Stellen ein wenig marode und altmodisch, doch gerade deshalb einmal mehr charmant.

Das Salento ist ursprünglich ohne Tourismuskonzept. Eine Zeitreise, die ohne große Zeitzeugnisse auskommt. Einige Dekaden blieb die Halbinsel im Stiefelabsatz darum vielleicht unbeachtet. Gerade deshalb ist sie heute eine Reise wert.

Die Halbinsel entdecken

Das Salento setzt sich aus den Provinzen Lecce, sowie Teile der Provinzen Tarent und Brindisi zusammen. In jeder gibt es etwas zu entdecken und jede wird durch ihre eigene namensgebende Stadt markiert.

Lecce oder das „Florenz des Südens“ ist bekannt für seine barocken Bauten im ortstypischen Stil. Unsere Genussautorin Monika Kellermann hat Lecce bereits ausführlich vorgestellt und ihre besten Adressen und Geheimtipps empfohlen.

Ebenfalls Teil der Provinz und einen Abstecher wert ist die Hafenstadt Otranto (Adria) und das Fischerdorf Gallipoli (ionisches Meer) oder der südlichste Punkt des Salento, wo sich (zumindest augenscheinlich) die beiden Meere treffen: Santa Maria di Leuca.

Der weiter hinten gelegene Teil der Halbinsel wird durch die Städte Brindisi auf der Adriaseite und Tarent auf der ionischen Seite getrennt. Beinahe in der Mitte liegt unser Charmingplace Masseria Malvindi. Der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in alle Richtungen.

Gerade abends kann der tolle Hafen von Brindisi bezaubern und man kann dort fabelhafte Restaurants finden. Außerdem lohnt ein Besuch im Museo Archeologico Provinciale, da die unterschiedlichen Siedlerkulturen seit der Römerzeit im Salento so Einiges zurückgelassen haben.

Naturfreunde sollten sich außerdem die bewachsene Dünenlandschaft des Naturschutzgebietes Torre Guaceto und die idyllischen Pinienwälder des Nationalparks Gargano nicht entgehen lassen.

Weiter im Landesinneren liegt das Valle d’Itria, eine blühende Wucht, die zum einen die weiße Stadt Ostuni (Tipps und beste Adressen hier von Monika Kellermann) beheimatet und in die dritte Provinz Tarent übergeht.

Tarent – oder Taranto wie man vor Ort sagt – hat neben einer hübschen Altstadt vor allem die nahe Anreise zu zahlreichen paradiesischen Plätzchen an der ionischen Küste zu bieten, auf die man unweigerlich stößt, sobald man am Wasser entlang Richtung Süden fährt: Dem Golf von Tarent.

Ein bisschen Karibik im Salento

Hinter einem Pinienwald nahe Gallipoli versteckt sich der Punta della Suina – Sie werden sich in der Karibik wähnen. Bleiben Sie bis die Sonne untergeht und genießen Sie von der Terrazza-Bar aus den spektakulären Anblick.

Weißer Sand und türkisfarbenes Meer, soweit das Auge reicht? Dann ist ein Abstecher nach Maldive del Salento oder Porto Cesareo zu empfehlen.

Ein wirklich besonderes und verwöhnendes Erlebnis bietet auch der Torre Coccaro Beach Club auf der Adriaseite. Hier kann man sich gut und gerne mal einen Tag lang aufhalten – und es fehlt an nichts.

Geheimtipps rund um unseren Charmingplace

Das Salento ist gerade so groß, dass sich Ausflüge an beinahe jedem Ort lohnen. Im Urlaub wollen wir jedoch auch gern mal nur die ganz kurzen Wege zurücklegen – deshalb hier ein paar exklusive Tipps für Gäste der Masseria Malvindi.

  • Knappe 10 Autominuten dauert es nach Mesagne. Eine kleine antike Stadt, die durch ihre Ursprünglichkeit zu bezaubern weiß und im Sommer in ihre belebten Restaurants und Bars einlädt. Einen Besuch wert ist das Castello, die Stadtburg, die heute ein Hotel ist. Dort finden im Sommer auch Konzerte statt.
  • Auf einer anderen Seite unseres Charmingplace in Apulien – ebenfalls 10 Autominuten entfernt – liegt die Masseria Altemura. Masseria ist im übrigen die apulische Bezeichnung eines Landhofs. Charakteristisch ist die Bauweise mit weißem Kalkputz und flachen Dächern.
  • In der Masseria Altemura – einem wunderschönen Landhof aus dem 17. Jahrhundert – werden Gästen Weinverkostungen und regionale Spezialitäten angeboten. Geheimtipp: Ein Spaziergang bei Sonnenuntergang durch die umliegende Landschaft.
  • Ein ebenso tolles Erlebnis ist eine Weinverkostung beim Weingut Gianfranco Fino. Auf Anfrage gibt es zur Probe auch kleine, besondere Gerichte. Hier hat Wein- und Genussautor Christian Wegner bereits über Gianfranco Fino für uns geschrieben.

Lea Biermann

Lea Biermann

Redaktion

Seit vielen Jahren schreibt Lea für Redaktionen & Unternehmen.
Bei Glücksmomente Charmingplaces erzählt Lea am liebsten über Menschen und ihre Leidenschaft, sowie Bücher oder Filme, die direkt ins Herz gehen.

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