Type and press Enter.

Sehnsuchtsziel Sizilien

Erlebnistipps Sizilien

Sizilien: ein schönes Stück Weltgeschichte und ein feuerspuckender Vulkan! | Reisen Sie mit nach Taormina, Catania, Siracusa & Noto | Erlebnistipps Sizilien, tolle Restaurants & Extratipps im Südosten der Insel

Auf einer Reise über die größte Insel des Mittelmeers entdeckt man zahlreiche zu Stein gewordene Spuren der europäischen Geschichte: griechische Tempel, römische Amphitheater, normannische Festungen.

Eine Welt für sich: Der Südosten mit seinen bezaubernden Barockstädten und dem exklusiven Badeort Taormina. Über allem thront der Ätna, der mächtigste Vulkan Europas, dessen schneebedeckte Gipfel das Landschaftsbild entlang der Küste beherrschen.

Und wie überall auf Sizilien begegnet man auch hier dem Nachlass der Araber in einer orientalisch geprägten Pflanzenwelt und in den Spezialitäten der sizilianischen Küche.

Ein schönes Stück Weltgeschichte

Griechen, Römer, Normannen, Aragoneser und Araber benutzten die Insel während ihrer 3000-jährigen Geschichte als eine Art Durchgangslager.

Die Griechen bauten auf Sizilien mehr Tempel als irgendwo sonst außerhalb ihres Heimatlandes. Zweifellos am eindrucksvollsten ist das Tal der Tempel zu Füßen der Stadt Agrigent.

Die Römer bauten Amphitheater, die Normannen Festungen, die Spanier Kirchen.

Als die im 9. Jahrhundert eindringenden Araber Palermo zu ihrer Hauptstadt machten, entstanden dort zu einer Zeit, als im christlichen Abendland der Anteil der Analphabeten bei 95 Prozent lag, Krankenhäuser, Schulen und eine Universität.

Selbst als im 11. Jahrhundert die Normannen an die Macht kamen, galt es noch als besonders fein, sich arabisch zu kleiden.

Und auch unter den Staufern blieb Arabisch die Sprache der Gelehrten. Das änderte sich erst, als Sizilien im Jahr 1861 Teil des Königreichs Italien wurde.

Reisende erfreuen sich heute an der größtenteils noch archaischen Landschaft, an ginstergelben Wiesen, der Blütenpracht von Oleander und Bougainvillea und ärgern sich hier und da über die brutale Zerstörung der Städte durch unkontrollierte Bauwut.

Der feuerspuckende Vulkan

Das eigentliche Schicksal der Insel liegt allerdings nicht in den Händen der Menschen, sondern vielmehr in der Urkraft der Natur. Immer wieder gehen Bilder um die Welt, sobald feuerrote Lava und kilometerhohe Aschewolken bei einem Ausbruch des Ätna dessen ungeheure Kraft und Unberechenbarkeit beweisen.

Der Ätna ist 3340 Meter hoch und gilt als einer der mächtigsten Vulkane weltweit. Und einer der aktivsten. Stärkere Ausbrüche, zuletzt im Sommer 2024, haben immer wieder Auswirkungen auf die Infrastruktur der Insel.

So blieb der Flughafen von Catania schon häufig geschlossen, Autos mussten angesichts des Ascheregens im Schritttempo fahren, Motorräder zu Hause bleiben.

Zu friedlichen Zeiten macht es Spaß, von der Gondel einer Seilbahn aus in das heiße Herz des schwarzen Riesen zu blicken.

Wer eine gute sportliche Kondition hat, wagt sich per Seilbahn und 4×4-Antrieb noch weiter hinauf und macht als Höhepunkt eine abenteuerliche Gipfelwanderung in Begleitung eines Vulkanologen.

Kultur & Kulinarik im Nobelort Taormina

Taormina zählt zu den Traumzielen in Italien. Wer von den oberen Rängen des antiken Teatro Greco aufs Meer hinunter schaut, dem fehlen die Worte.

So oder so ähnlich erging es schon um die Jahrhundertwende den reisefreudigen Mitgliedern des europäischen Hochadels, Künstlern und Schriftstellern, die hier mit Vorliebe den Winter verbrachten. Einige kamen an diesen abgelegenen Ort, um ihre exzentrischen Neigungen auszuleben.

Wie Lady Emma Hamilton das Dreiecksverhältnis mit ihrem Mann, dem britischen Diplomaten und Vulkanologen Sir William Hamilton, und Admiral Horatio Nelson auf unbeschwerte Art ausleben konnte.

Oder die Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf, die in Taormina mit ihrer Geliebten Ferien machte. Oder Männer, die Männer liebten, wie Jean Cocteau, André Gide oder Truman Capote.

Die aus dem Buckingham Palace verbannte englische Hofdame Florence Trevelyan sammelte Ende des 19. Jahrhunderts exotische Pflanzen aus aller Welt und hinterließ Taormina nach ihrem Tod ihren wunderschönen Garten, ein drei Hektar großes botanisches Paradies.

Heutzutage möchten Reisende auch die Sonne genießen – die schönste Zeit dafür sind die Monate Mai und Juni und September bis Ende Oktober.

Dann locken milde Temperaturen, die ideal sind für Spaziergänge durch den Park oder über den verkehrsfreien Corso, vorbei an zahlreichen Boutiquen, Andenken- und Antiquitätenläden, in deren Vitrinen sizilianische Keramik, kleine bemalte Eselskarren und traditionelle Ritterpuppen angeboten werden.

Taormina liegt auf einem Sonnenplateau. Von der Piazza Nove Aprile schaut man 210 Meter hinunter in die Tiefe, auf die Strände und Weingärten am Ufer des Ionischen Meers.

Luxushotels mit Tradition: Das Four Seasons San Domenico Palace (Drehort der Erfolgs-Serie „White Lotus“) und das Belmond Grand Hotel Timeo im Ort und die beliebte Belmond Villa Sant’Andrea direkt am Meer. Neueren Datums ist das Hotel Ashbee in einer zentral gelegenen Jahrhundertwende-Villa.

Restaurant-Tipps für Taormina

St. George by Heinz Beck: Alles vom Feinsten – die glamouröse Location des Zwei Sterne-Gourmettempels im vornehmen Hotel Ashbee und die fruchtbare Zusammenarbeit von Drei Sterne-Koch Heinz Beck als kulinarischer Mentor und dem kalabrischen Küchentalent Salvatore Iuliano vor Ort. Das Degustationsmenü startet mit sieben Gängen für etwa 210 Euro. Für jedermann eine unvergessliche gastronomische Erfahrung.

Otto Geleng Restaurant: Das Sternelokal ist das kulinarische Highlight des Grand Hotel Timeo. Nicht mehr als acht Tische auf einer lauschigen, von Bougainvillea umwucherten Terrasse mit Blick auf den Ätna und die Bucht von Naxos. Der Name erinnert an den deutschen Landschaftsmaler Otto Geleng, der durch seine vielen Gemälde vom Ätna bekannt wurde. Küchenchef Roberto Toro holt das Beste aus den regionalen Zutaten in 1a-Qualität. Dazu eine Auswahl von 400 italienischen und französischen Spitzenweinen.

Principe Cerami: Massimo Mantarros Küche im Principe Cerami kombiniert die besten Früchte des Meeres mit Gemüsesorten, die auf den Hängen des Ätna gedeihen und für ihre intensiven Aromen bekannt sind. Der Meister liebt Gemüse und Kräuter, in seinem „Principe Cerami“-Menü rangieren Fisch und Meeresfrüchte vor Fleisch.

Ristorante Pizzeria Taormina: Der Weg in den versteckten Vico Teofane Cerameo lohnt sich, denn im Ristorante Pizzeria Taormina gibt es himmlische Pasta & Pizza mit Meerblick zu erschwinglichen Preisen.

Liebe auf den zweiten Blick: Catania

Bröckelnde Barockfassaden, leicht marode Julia-Balkone, wenig Farbe an den Fenstern: Städte wie Catania sind für Menschen aus dem Norden selten Liebe auf den ersten Blick.

Wer das vorher weiss, kann sich darauf einstellen und sich die Zeit nehmen, der fragilen Schönheit Schritt für Schritt näherzukommen.

Kaum ein anderer Ort auf der Insel wurde in seiner Geschichte so häufig von Naturkatastrophen heimgesucht. Die beiden heftigsten: der verheerende Ausbruch des Ätna 1669 und wenige Jahre später das große Erdbeben von 1693.

An die Zerstörung der Stadt und ihren Wiederaufbau im Barockstil erinnert der Elefantenbrunnen an der Piazza del Duomo. Ein schwarzer Lava-Elefant auf seiner zentralen Säule gilt heute als Wahrzeichen der Stadt.

Ein besonderer Tipp: Der Aufstieg über eine Wendeltreppe bis unter die Kuppel der gegenüber dem Dom liegenden Chiesa della Badia di Sant’Agata. Der Blick vom Balkon auf die Dächer der Stadt, die Wäscheleinen zwischen den Häusern und die von Autos und Vespas verstopften Straßen.

Nicht weit von der zentralen Piazza del Duomo fühlt man sich auf dem Fischmarkt wie auf einem orientalischen Bazar. Die fangfrischen Waren werden mit lautem Geschrei angepriesen, es wird bis aufs Messer gefeilscht.

Deutlich friedlicher ist die Atmosphäre im Teatro Massimo Bellini. Der berühmteste Sohn der Stadt, Vincenzo Bellini, eröffnete das imposante Opernhaus 1890 mit der Premiere seiner Oper Norma. Es gibt Führungen auf Italienisch und Englisch.

Restaurant-Tipps in Catania

Sapio: Unter der Regie von Küchenchef Alessandro Ingiulla und seiner Partnerin Roberta Cozzetto, die als Gastgeberin auftritt, entwickelte sich im Sapio eine moderne Küche mit tiefen Wurzeln in allem, was die Insel zu bieten hat. Das ist auch in diesem Jahr dem Guide Michelin einen Stern wert.

Ristorante Coria: Nach ihren Erfolgen in Caltagirone stellten sich Domenico Colonetta und Francesco Patti in Catania im Palazzo San Demetrio einer neuen Herausforderung. In ihren fantasievollen Menüs verbeugen sie sich vor dem großen kulturellen Erbe der Insel. Genauso wie Colonel Giuseppe Coria in seinem Buch „Profumi di Sicilia“. Das Duo kocht seit 2012 gleichbleibend auf Sterneniveau. Eine Spezialität im Ristorante Coria: Minnuzza di Sant’Agata“, mit Kartoffelschaum und candierten Limonen gefüllter Cuttlefish.

Me Cumpari Turiddu: Das Traditionslokal Me Cumpari Turiddu im alten Stil an der Piazza Turi Ferro verführt zu einer Reise in frühere Zeiten. Alles spielt sich hier rund um die Küche ab. In Begleitung von dezenter Jazzmusik, bei leicht gedämpftem Licht. Neben sizilianischen Klassikern auf Sterneniveau gibt es auch ein kleines Bistro mit sizilianischen Street Food-Leckereien. Außerdem einen Tearoom und einen Deli-Shop.

Pasticceria Savia: Die Pasticceria Savia ist ein Ort der Entspannung am Rand der Shoppingmeile Via Etnea. Besonders erfrischend: verschiedene Geschmackssorten Granita-Kaffee, Pistazie und am liebsten Limone. Schön zu verbinden mit einem Spaziergang im Giardino Bellini mit dem schmiedeeisernen Musikpavillon in seiner Mitte.

Siracusa – das Manhattan der Antike

Die zweifellos geschichtsträchtigste Stadt auf Sizilien zählte in ihrer Blütezeit 800 000 Einwohner, was ihr später den Beinamen “Manhattan der Antike” verschaffte. Die meisten waren Griechen, die im 8. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung dem Orakel von Delphi in eine neue Heimat gefolgt waren.

An jene Zeit erinnert das Teatro Greco von Siracusa, eines der größten antiken Freilichttheater der Welt, ursprünglich mit Platz für 18.000 Besucher. Es ist heute Teil des Parco Archeologico della Neapolis, zu dem auch das römische Amphitheater, eine kleine Kirche, antike Steinbrüche und Höhlen gehören.

Obwohl die Stadt inzwischen auf weniger als ein Viertel geschrumpft ist, hat sie nichts von ihrer historischen Grandezza eingebüßt.

Damals wie heute findet man auf der durch die Ponte Nuovo mit der Stadt verbundene Insel Ortigia nicht nur sämtliche antiken Trümmerfelder, sondern auch die Paläste der Adligen und reichen Patrizier.

Unter anderem das Castello Maniace, den ehemaligen Sitz des Stauferkönigs Friedrich II., das heute einen schönen Rahmen für Musikkonzerte und andere Kulturevents bietet.

Der fantasievoll gestaltete Dom von Siracusa gehört mit seiner doppelten Säulenführung zu den schönsten europäischen Kathedralen.

Restaurant-Tipps in Siracusa

Don Camillo: Giovanni Guaneris hoher Qualitätsanspruch fördert den Ruf des hochkarätigen Fine-Dining-Lokals Don Camillo. Besonders beliebt: Schwertfisch mit Honig oder Spaghetti delle Sirene mit Seeigel und Garnelen. Jessica Lange, Francis Ford Coppola und Fürst Albert von Monaco waren auch schon hier.

Cortile Spirito Santo: Ganz im Süden von Ortigia residiert das Sternelokal Cortile Spirito Santo unter dem Dach der Palazzo Salomone Luxury Suites. Küchenchef Giuseppe Torrisi streichelt mit seinen kreativen kulinarischen Köstlichkeiten die barocke Seele Siziliens. Besonders empfehlenswert: der Catch of the Day mit saisonaler Begleitung wie Spargel und Erbsen im Frühling und süße gelbe Tomaten am Ende des Sommers.

Ristorante Regina Lucia: Barocke Lüster im Kontrast zu coolen Philippe-Starck-Stühlen. Roberta Gallo und Salvatore Calleri stehen im Ristorante Regina Lucia gemeinsam in der Küche. Fünf ihrer typischen Gerichte gibt es als Menü für 90 Euro. Oder man wählt à la carte unter Pasta-Gerichten wie Kartoffel-Gnocchi mit einem Ragout aus Schalentieren, Peperoncino und Minze.

Osteria Mariano: Im Herzen von Ortigia stehen die Fratelli Burgio in ihrer Osteria Mariano für eine regionale marktfrische Küche zu moderaten Preisen. Unter den Spezialitäten: Kaninchen, Spaghetti Vongole, Risotto mit Meeresfrüchten.

Barockperle Noto

Noto mit seiner überbordenden barocken Pracht und einer von Spitzenköchen bespielten Küche ist ein Ort zum Verlieben.

Eine friedliche heile Welt, die ihre Existenz einer Katastrophe verdankt: Besonders der Südosten Siziliens war betroffen, als am 9. Januar 1693 gegen 21 Uhr ein gewaltiger Erdstoß die Insel erzittern lässt.

Während andere Städte wie Ragusa, Modica oder Scicli wiederauferstehen, beschließt man in Noto, die Ruinen sich selbst zu überlassen und in zwölf Kilometer Entfernung, zu Füßen der Monti Iblei, eine neue Stadt im barocken Stil aufzubauen.

Mit Hilfe eines gut formbaren Kalksteins entstanden einzigartige Fassaden-Garnierungen aus gold glänzendem Putten-Nippes.

Während ein Großteil dieser imposanten Adelssitze von ihren Besitzern verlassen oder dem Verfall preisgegeben wurden, verwandeln sich heutzutage immer mehr Klöster und Paläste in Schulen oder Krankenhäuser. Oder in stylische B&Bs, in denen moderne Lüster über alten Fliesenböden schweben.

Es gibt keine schönere Zeit für einen Spaziergang durch das historische Zentrum von Noto als den späten Nachmittag, wenn das warme Abendlicht das homogene Häuser-Ensemble in goldenes Licht taucht. 

Restaurant-Tipps in Noto

Ristorante Manna: Man könnte “Manna” auf lässige Art mit Soul Food übersetzen. Das wäre absolut treffen, denn im Ristorante Manna – im ehemaligen Weindepot des vornehmen Palazzo Nicolaci di Villadorata – schmecken die Lammschulter in einheimischem Nero d’Avola, mit frischen Wildkräutern gefüllte Tortellini oder Fisch mit kleinen Kirschtomaten, Oliven und Kapern ganz einfach hervorragend! Via Rocco Pirri 19.

Crocifisso: Angesichts des omnipräsenten Barocks ist das minimalistische Dekor des Fine-Dining-Restaurants Crocifisso eine willkommene Abwechslung. Im Rahmen seiner modernen sizilianischen Küche zeigt sich Marco Baglieri dann wieder verschwenderisch in den Details. Er ist in Deutschland aufgewachsen und kehrte zurück nach Noto, um die Trattoria seiner Eltern zu übernehmen, heute ein beliebtes Sternelokal. Seine Tasting Menüs basieren wahlweise auf Fisch, Fleisch oder sind vegetarisch.

Caffè Sicilia: Das Caffè Sicilia ist schon seit 1892 eine absolute Institution. Ein schöner Ort für ein frühes Frühstück mit Cappuccino und Cornetto oder am Nachmittag Cannoli, Cassata oder eine Granita mit Maulbeergeschmack. Hausgemachte Konfitüren und Mini-Cassatas sind beliebte Mitbringsel. Corso Vittorio Emanuele 125.

Anche gli Angeli: Als Concept Store, Restaurant und Event Space ist das Anche gli Angeli ein beliebter Ort der Begegnung. Tagsüber kommt man auf einen Kaffee und Cannoli vorbei, abends auf Cocktails oder Ravioli. Via Arnaldo da Brescia 2.

Restaurant-Tipps in der Umgebung

Ciccio Sultano, Ragusa: Das über die Grenzen Siziliens bekannte Zwei Sterne-Lokal Ciccio Sultano im Altstadtviertel Ibla steht für die Quintessenz einer modernen Cucina Siciliana.

Was sein Ambiente betrifft, erinnern florale Tapeten und komfortable Ledersessel an ein englisches Landhaus. Sternekoch Ciccio Sultano, ein Meister seines Fachs, serviert als Amuse-Bouche bittersüßes Maulbeersorbet und als Dessert Trüffeleis mit einem Tropfen Extra Vergine Olivenöl.

Ristorante Locanda Don Serafino, Ragusa: Sterneküche vom Feinsten in einem historischen Gewölbe – im Ristorante Locanda Don Serafino herrscht eine elegante Atmosphäre.

Vincenzo Candiano hört niemals auf zu experimentieren, schafft mit viel Fingerspitzengefühl den Spagat zwischen Althergebrachtem und mutigen Innovationen.

Taverna Nicastro, Modica: Die Taverna Nicastro ist eine einfache Osteria in einer ruhigen Seitenstraße. Rustikal eingerichtet, mit ein paar Tischen an der Straße.

Hier gibt es Focaccia, deren Ursprung bis in die Antike zurückgeht, in allen Variationen.

Zwei Extratipps im Südosten Siziliens

Der barocke Südosten der Insel Sizilien bietet selbstverständlich noch zahllose Sehenswürdigkeiten – zuviele, um alle hier aufzulisten. Aber zwei tolle Travel-Tipps habe ich noch für Sie!

Villa Romana del Casale, Piazza Armerina 

Mit dem Auto ist man eine Weile Richtung Westen unterwegs, bis man die terrassenförmig an einen Hügel gebaute kleine Stadt Piazza Armerina entdeckt. Es lohnt sich.

Wie ein aufgeschlagenes Bilderbuch gibt die römische Villa Romana del Casale Einblick in das Leben einer privilegierten Familie, die hier im 4. Jahrhundert n. Chr. gelebt hat. Von den 50 Räumen sind viele erkennbar als Küchen, Schlafkammern oder Thermen.

Die größte Attraktion sind 3500 Quadratmeter restaurierter Mosaikboden, der alltägliche beziehungsweise mythologische Szenen illustriert. Die meistfotografierte: das Mosaik der Mädchen in Bikinis – beim „Workout“ mit Hanteln im Saal der Mädchen.

Caltagirone

Die kleine, auf einem Hügel im Val di Noto thronende Barockstadt Caltagirone gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist berühmt für ihre Keramik.

Ganz besonders für die „Teste di Moro“, farbenfrohe, in Turbane gehüllte Köpfe in allen Größen, die überall auf der Insel gegenwärtig sind: als Blumentopf auf Säulen, Balkonbalustraden, in Gärten und natürlich in den Schaufenstern der vielen Keramikwerkstätten vor Ort.

Die Legende berichtet, dass eine schöne Sizilianerin vor Jahren herausfand, dass ihr Liebhaber Frau und Kinder hatte, woraufhin sie ihn enthauptete und seinen Kopf mit Basilikum bepflanzte…

Unbedingt anschauen: die Scala Santa Maria del Monte, eine Treppe mit 142 gefliesten Keramikstufen, das Wahrzeichen der Stadt.

Unsere Lesetipps & Charmingplaces zu Sizilien

Christine von Pahlen

Christine Gräfin von Pahlen

Reisejournalistin und Autorin

Für Christine von der Pahlen ist Reisen ihr Leben. Ihre Begeisterung teilte sie jahrelang im Reiseresort des Frauenmagazins Madame und auf ihrem persönlichen Blog. Angefangen hat sie als Moderedakteurin, die für Foto-Shootings um die Welt geschickt wurde. Schnell begann sie gleichzeitig Reisegeschichten zu schreiben und macht seitdem nichts anderes mehr.

Mehr über Christine erfahren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert