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Rezepttipp Toskana: Kochen mit Luciana, der Seele des Restaurants Casa Masi
“In der toskanischen Küche verwendet man nur wenige Zutaten, aber dafür immer die Besten!“ Große Sätze, wie diese, passen zu Luciana Masi, unsere Gastgeberin auf dem Borgo San Benedetto, ein Charmingplace, das wie wenige andere die Toskana verkörpert.
Wer wenn nicht Luciana kann also wissen, was die toskanische Küche ausmacht. Wir lernen, dass die Gegend um die alten Ländereien früher vor allem für die Jagd bekannt war. Dass weiße Bohnen (Cannellini) für die Menschen hier das sind, was für uns die Kartoffel ist. Dass Pizza und Fisch wenig mit der Region zu tun haben. Dafür aber Olivenöl, Olivenöl und nochmals Olivenöl.
Davon gießt Luciana eine großzügige Menge in einen Topf, bevor sie uns die weiteren Schritte erklärt. Heute kochen wir Fagioli all’uccelletto con salsiccia. Ein einfaches Gericht, aber deshalb nicht weniger kulinarisch wertvoll, meint die Köchin und zeigt uns die prall gestopften Würste.
Das grobkörnige Fleisch ist mit Kräutern wie Rosmarin oder Fenchel angereichert und verleiht den Salsiccie so ihren unverwechselbaren, würzigen Geschmack. Gemeinsam mit der cremigen Konsistenz der Bohnen, der fruchtigen Note der Tomaten, durchsetzt von frischem Salbei und Knoblauch – ein Essen, das sowohl im Sommer als auch im Winter zu großen und zu kleinen Anlässen funktioniert.
Beim Kochen trinken wir Espresso, essen Pecorino, Prosciutto und wie nebenbei betritt Lucianas Sohn Lorenzo die Landhausküche und schenkt uns mit geübter Geste Weißwein in die Gläser. Seine Mutter und er wechseln ein paar schnelle Worte. Man merkt, die beiden sind ein geübtes Gastgeber-Duett. So auch im Restaurant der Familie: das Casa Masi, in das wir tags darauf eingeladen sind.
Das Casa Masi
Eine Spezialität des Hauses ist die Bistecca frittata. Das saftige, toskanische Steak in einen Teigmantel zu packen ist eigentlich unüblich. Doch das Casa Masi ist für seine Bistecca berühmt. Wir essen eine Art zartere, hauchdünne Version von Burrata mit gehobeltem Trüffel, frische Tomaten aus dem Garten, geröstete Aubergine, frittierte Polenta und natürlich die berühmte Bistecca.
Zu jedem Gang zaubert Lorenzo eine besondere Flasche Wein aus dem Keller des Restaurants, der sich auch in der umfangreichen Karte des Restaurants widerspiegelt. Darunter Weine aus der Region, echte Geheimtipps, genauso aber Supertoskaner oder Weine aus dem Ausland. Die Auswahl spiegelt wieder auf welchem Niveau im Casa Masi gearbeitet wird.
Wie schon seine Eltern, die in den 90er Jahren von Florenz auf das Landgut gezogen sind, versteht es Lorenzo, weltmännisch zu denken. Obwohl das Casa Masi die Traditionen der ländlichen, italienischen Küche hochhält, hat das Restaurant wenig gemein mit der kleinen Trattoria um die Ecke.
Das Ambiente, die Speisen und vor allem die Gastgeber haben schon seit jeher Einheimische, aber auch Gäste aus den großen, umliegenden Städten in das Casa Masi gelockt. Wer einen Tisch im Casa Masi will, sollte reservieren.
Auch an unserem Tisch sind sich alle einig, dass traditionelle italienische Küche hier ein Zuhause gefunden hat und genauso einig sind sich alle, dass es kein besseres Ambiente gibt, um dieses zu genießen.
Gehüllt in die warme Luft einer Sommernacht, der Duft von Oleander und Jasmin hängt in der Luft, genauso wie Gelächter und Stimmen von den Nebentischen. Kleine Inseln der Lebensfreude. Die Glühbirnen einer Lichterkette glitzern mit den Kerzen um die Wette und reflektieren das Licht in den stets gefüllten Weingläser. Lorenzo, als fürsorglicher Gastgeber, erfüllt uns jeden Wunsch, bevor er uns überhaupt über die Lippen kommt.
Im Casa Masi vergeht die Zeit schneller als einem lieb ist und während die Dunkelheit um uns hereinbricht, verschwinden nach und nach die letzten Platten und Teller vom Tisch. Dafür kommt nun auch Luciana und quittiert den Zauber des Casa Masi gleichermaßen mit Selbstverständlichkeit, aber auch mit der Wertschätzung für das Glück ihrer Gäste.
Denn es ist ihr Glück, all die Schönheit, die sie ihr eigen nennen darf, mit anderen zu teilen. Ihr „Zuhause“, wie sie sagt. Wir verlassen das Casa Masi an diesem Abend mit vollen Bäuchen und Herzen.
Rezepttipp: Fagioli all’uccelletto con salsiccia
Zubereitungszeit ca. 30 Minuten | Zutaten für 2 Personen
Rezepttipp Toskana: Zutaten
400 g Bohnen aus dem Glas
Unsere Empfehlung: Fagioli cannellini cotti al naturale
Olivenöl
3 Knoblauchzehen
Salbei
Rosmarin
Eine Dose (400 g) geschälte Tomaten oder passierte Tomaten
400 g Salsicca
Salz
Pfeffer
Zubereitung von Fagioli all’uccelletto con salsiccia
- In einer Pfanne etwas (Luciana nimmt davon viel) Olivenöl geben und darin den Salbei sowie den Rosmarin andünsten
- Die Salsiccie mit der Gabel einstechen und anbräunen, schließlich den Knoblauch dazugeben und mitdünsten. Vorsicht, dass er nicht anbrennt und schön goldgelb bleibt!
- Schließlich die Bohnen hinzugeben und pfeffern; abdecken und die Flüssigkeit etwas einkochen lassen. Danach die Tomaten hinzugeben, abdecken und die Salsiccie in der Bohnen-Tomatensauce garen.
- Dazu passt gegrilltes Weißbrot. Grillen, mit Knoblauch einreiben, mit Olivenöl beträufeln und dazu reichen.
Buon Appetito!
Hier mehr über Luciana und den Charmingplace Borgo San Benedetto erfahren!
Lea Biermann
Redaktion
Seit vielen Jahren schreibt Lea für Redaktionen & Unternehmen.
Bei Glücksmomente Charmingplaces erzählt Lea am liebsten über Menschen und ihre Leidenschaft, sowie Bücher oder Filme, die direkt ins Herz gehen.
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