Es gibt ein paar Dinge, für die Ligurien besonders bekannt ist – bunte Häuser, Oliven, Pesto und Focaccia. Während ich beim Pesto einigermaßen den Dreh raus habe, ist das mit der Focaccia so eine Sache. Egal wie ich es anstelle, irgendwie kommt es nicht an das knusprige, gleichzeitig weiche, aromatisch würzig salzige Original ran.
Wenn ich Samin Nosrat in der Dokuserie Salz. Fett. Säure. Hitze so auf die Finger schaue, erschleicht mich ein Verdacht woran das liegt. Zu wenig Olivenöl. Die Liguren scheinen ihre Focaccia darin zu ertränken. Kein Wunder, schließlich gibt es dort eines der Besten überhaupt.
Eine andere, typisch ligurische Focaccia Variante ist die Sardenaira. Auf den ersten Blick eine Pizza, was man niemals einem Einheimischen sagen sollte. Denn die Sardenaira unterscheidet sich in mehreren Punkten von ihrer nahen Verwandten.
Punkt eins ist der Teig. Ein klassischer Focaccia, also Hefeteig, der mit Milch zubereitet wird. Die nächsten Punkte befassen sich mit dem Belag. Natürlich ist da jede Köchin und jeder Koch frei. In dem Rezept, für das ich mich entschieden habe, wird die Zwiebel aber gerieben und ich finde das schlicht genial. Die Konsistenz der Tomatensauce bekommt dadurch etwas schlotziges (keine sexy Bezeichnung, aber vielleicht wissen Sie, was ich meine). Dazu das würzige Aroma der Sardellen und die Kür: Knoblauchzehen, die in ihrer Schale auf der Sardenaira gebacken werden.
Verzehrempfehlung: Bei guten Gesprächen und einer Flasche Wein an einem lauen Sommerabend am Ufer eines vorbeiziehenden Gewässers. Ein Kurzurlaub, der misslungenen Focaccia-Versuche vergessen lässt.
Zubereitungszeit ca. 30 Minuten | Gehzeit des Teiges ca 2 Stunden | Backzeit 45 Minuten | Zutaten für ein Blech
Zutaten
Für den Teig
150 ml warme Milch
10 g Hefe (frisch)
1/2 Tl Zucker
500 g Weizenmehl
Salz
Für den Belag
2 Zwiebeln
2 Dosen Tomaten (ganz)
1 Dose Sardellen
10 ungeschälte Knoblauchzehen
Eine gute Hand voll schwarze Oliven
Reichlich Olivenöl
Grobes Meersalz
Pfeffer
Rezept
- Die Milch kurz erwärmen. Hefe und Zucker dazugeben und verrühren. 10 Minuten ruhen lassen.
- Das Mehl in eine Rührschüssel geben. Einen halben Tl Salz, die Hefe-Milch, 60 g Olivenöl und 90 ml lauwarmes Wasser dazu. Ungefähr 10 Minuten zu einem Teig verkneten. Die Arbeit nach Möglichkeit eine Küchenmaschine machen lassen und währenddessen eine weitere Schüssel innen mit Olivenöl bestreichen.
- Den fertigen Teig in die Schüssel geben, abdecken und ungefähr 1 1/2 bis 2 Stunden gehen lassen.
- Die Zwiebeln reiben und dann etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Die Zwiebeln darin ein paar Minuten andünsten und dann die Tomaten hinzugeben und zerdrücken. Während die Sauce ein bisschen einkocht, die Sardellen klein schneiden und dazu geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Den Ofen auf 180 Grad Ober- Unterhitze vorheizen. Den Teig auf einem eingeölten Backblech ausrollen bis er die Fläche gleichmäßig und schön dünn bedeckt. Mit Olivenöl beträufeln.
- Die Tomatensauce darauf geben und verteilen. Oliven, Knoblauchzehen (mitsamt Schale) darauf verteilen und noch mal mit Olivenöl beträufeln.
- Ungefähr 45 bis 50 Minuten im Ofen backen.
Lea Biermann
Redaktion
Seit vielen Jahren schreibt Lea für Redaktionen & Unternehmen.
Bei Glücksmomente Charmingplaces erzählt Lea am liebsten über Menschen und ihre Leidenschaft, sowie Bücher oder Filme, die direkt ins Herz gehen.
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Ein Kommentar
Die Sardenaira ist gerade im Ofen, riechen und aussehen tuts schon mal lecker, sind gespannt. Grazie.