Monika Dosser über ehrliche Architektur und Geranien als Symbol Südtiroler Tradition

Monika Dosser ist Inhaberin der Panoramic Suites Winzerhöhe über Meran. Einst stand am Platz des modernen Anwesens die Frühstückspension ihrer Eltern, Monika ist mit dem Wahnsinns-Panorama hier oben aufgewachsen. Ihre schönsten Kindheitserinnerungen gelten aber den Menschen, mit denen sie die langen Sommer verbracht hat. Ein Hotelgast brachte ihr das Schwimmen im Hotelpool bei, mit den Gästekindern entstanden teilweise lebenslange Freundschaften. „Mittlerweile kommen die Kinder von damals mit dem eigenen Nachwuchs, der wiederum Freundschaft mit unseren Kindern schließt.“, freut sich Monika.
Doch nicht immer hat sie sich hier so wohl gefühlt: „In den 90er-Jahren war die Welt in Südtirol sehr beschaulich. Kirche und Tradition standen an prioritärer Stelle. Das Kulturangebot war dementsprechend ein- bzw. zweiseitig ausgerichtet. Für mich fühlte sich das damals sehr eng an. Dem wollte ich entfliehen und den Reiz der Großstadt entdecken.“
Doch es war nicht nur der Mangel an kulturellen Angeboten, der Monika zu schaffen machte. Die konservative Südtiroler Gastwirt- und Obstbauernfamilie, in der sie aufgewachsen war, war von starker Traditionsliebe, Kirchentreue und einem patriarchalischen System geprägt.
Die junge Monika sah die Geranien auf den Balkonen, die jedes Jahr am Geranienwettbewerb des Dorfs teilnahmen, bald als Symbol der Werte, die sie vollkommen ablehnte. So verließen sie und ihre Schwester die Heimat: „Wir haben den Eltern gesagt, dass sie das Haus verkaufen können und wir es keinesfalls übernehmen wollen.“
Zurück von der Uni arbeitete Monika als Product Managerin beim internationalen Unternehmen Durst Phototechnik: „Als Berufsanfängerin wurde ich sehr stark gefördert. Mir wurde sofort große Verantwortung in meinem Bereich übergeben. Ich durfte viel reisen und den europäischen, sowie den amerikanischen Markt betreuen. Die Arbeit war vielseitig, inspirierend, spannend.
Trotzdem wollte ich in eine größere Stadt – raus aus den engen Bergen, hinein ins aufregende Großstadtleben. Ich ging nach München und habe dort in einem großen Marktforschungsinstitut angefangen. Schon bald stellte ich jedoch fest, dass das nicht meine Welt war. Im beruflichen Umfeld herrschte eine unglaubliche Ellenbogen- und Mobbingmentalität.
Die übertragenen Aufgabenbereiche waren sehr spezialisiert und bürokratisiert – ich durfte nicht mehr so eigenständig und interdisziplinär arbeiten wie in Südtirol. Auch in meiner Freizeit habe ich zwar das kulturelle Angebot sehr genossen, aber schon bald die Natur vermisst.
Um in die Berge zu fahren, stand ich dann am Wochenende stundenlang im Stau. In Südtirol hingegen hatte ich alles direkt vor der Haustür. In München hatte ich ständig Kopfschmerzen, nach der Rückkehr nach Südtirol waren die sofort verschwunden.“
Im Laufe der Zeit hat sich Monikas Sicht auf das Landleben relativiert. Sie konnte wieder das Positive in den traditionellen Werten erkennen: Stabilität, Sicherheit, Naturverbundenheit, Vertrauen und Dorfgemeinschaft. Geblieben war aber der Wunsch nach kompletter Eigenständigkeit. Von Autorität und Bevormundung wollte Monika nichts mehr wissen und steht auch bis heute dazu, dass sie sich nicht in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt fühlen will.
„Insofern war bei der Übernahme des Apartment-Betriebes klar, dass ich das Haus nach meinen Wünschen gestalten wollte.“ Alpen-Kitsch war ihr zuwider, dafür wollte sie auf die wahre Stärke ihrer Location bauen: die uneingeschränkte Panoramaaussicht.
„Gemeinsam mit meinem Mann, der jahrzehntelang Küchenchef in einem gehobenen Südtiroler Hotelbetrieb war, haben wir ein Konzept für unser ideales Urlaubszuhause entworfen. Freiheit steht da im Mittelpunkt – alles darf, nichts muss. Die Gäste können unser kulinarisches Angebot in Anspruch nehmen, dürfen sich aber auch komplett selbst versorgen.“
Für die mutige Innovation vom klassischen Südtiroler Haus mit Satteldach und Spießer-Geranien zum ultramodernen Neubau ließen sich Monika und ihr Mann von gelungenen Hotelbauten wie dem Vigilius Mountain Resort inspirieren. „Insbesondere der Schweizer Star-Architekt Peter Zumthor, der mit seinen Bauwerken versucht, der Natur nahezukommen, übersetzt wundervoll das Gefühl, mit der Umgebung Eins zu sein.“
„Konstruktion, Funktion und Schönheit fallen zusammen. So sehr, dass sich das Einzelne nicht mehr herauslösen lässt.“ zitiert Monika Dosser Zumthor. Monika hatte Glück, denn sie kannte den richtigen Architekten für das Vorhaben. Ihr ehemaliger Schulkollege Christoph und dessen Kollege Manfred waren der großen Herausforderung, sich mit einem der Besten ihres Feldes zu messen, gewachsen und planten die Panoramic Suites Winzerhöhe.
“Wir wollten weg vom konventionellen Alpenschick mit Türmchen und Glamour und eine nachhaltige, vornehme, sich selbst zurücknehmende Architektur schaffen. Modern, aber nicht aufdringlich.“,erzählt Monika, „Authentizität und Naturnähe standen ganz oben auf der Prioritätenliste.
In der heutigen Gesellschaft wird vieles vorgetäuscht – auch in der Architektur. Es werden möglichst haltbare, aber oft wenig nachhaltige Materialien eingesetzt, die vortäuschen etwas zu sein, was sie nicht sind. Beispielsweise Vinyl-Böden in Holzoptik. Das wollten wir nicht.
Genauso wie wir als Gastgeber nichts vorspielen möchten, soll auch das Haus selbst ehrlich zu den Gästen sein. Unaufdringlich, authentisch und geborgen. Das vermitteln auch die Farben: Erdtöne, die den Raum zurücknehmen und den Blick nach außen in die herrliche Natur lenken.“
Monika Dosser formuliert die größte Herausforderung in ihrem Leben mit einem Wort: Loslassen. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht: „Im Umgang mit den Gästen bedeutet das für mich das Zurücknehmen der eigenen Befindlichkeiten und dem Gast zu helfen, bei uns anzukommen und den Alltagsstress loszulassen, abzuschalten und zu genießen.
Oft kommen die Gäste sehr gestresst an und manchmal sind sie im ersten Moment auch distanziert, knapp und vorsichtig. Hier gilt es zu erspüren, was gewünscht ist, welche Bedürfnisse dieser Gast hat.
Privat ist meine größte Herausforderung das Loslassen meiner drei Kinder. Der Älteste ist bergsüchtig und ständig unterwegs zum Paragliden, Klettern und Eisklettern. Diese Leidenschaft scheint er von seinem Opa geerbt zu haben. Ich bin jedes Mal froh und dankbar, wenn er wohlbehalten zurück ist.“
Ausgleich für Freud und Leid im Alltag ist für Monika ihr Lieblingsberg, die Lauwandspitze. Manchmal zieht der Wunsch nach Distanz und Veränderung sie aber auch weiter weg: nach Oberitalien, Umbrien oder in die Toskana: „Letztes Jahr bin ich alleine mit dem Fahrrad den Franziskusweg entlang von Florenz nach Rom gefahren. Das war eine unglaublich schöne Erfahrung – die Natur spüren, sich bewegen und spirituell angeregt werden.
Genau das braucht es in der Mitte des Lebens. So, wie Barbara Bleisch in meinem momentanen Lieblingsbuch Die Mitte des Lebens schreibt: “Lebendig sein ist wichtig. Alles andere ist Zeitverschwendung.“
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