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Das Mallorca der Einheimischen entdecken

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Irgendwie sind wir doch alle ein bisschen neugierig, wenn es darum geht, das Echte in einem Land zu entdecken, das wir bereisen. Wir möchten gerne die authentische Kultur entdecken, herausfinden was die Destination ausmacht, wie die Menschen dort leben – denn das ist es, was am Ende unser Herz berührt und einzigartige Erinnerungen schafft.

Das echte Mallorca hat mir mein Freund Thomas Marx gezeigt. Wir lernten uns in meiner Zeit als Reiseveranstalterin kennen. Thomas lebte damals mit seiner Familie auf der Insel und gemeinsam mit seiner Frau Carina entdeckte er für mein Unternehmen die schönsten Charmingplaces auf den Balearen.

Kein Wunder also, dass ich an Thomas denken musste, als es darum ging, ihnen die Insel in ihrer Besonderheit vorzustellen. Bereits 1997 machte Thomas Mallorca zu seiner Wahlheimat. Ein Jahr zuvor hatte er sich entschlossen, Hamburg zu verlassen und damit auch seine Werbeagentur zu verkaufen. Bei einer Reise nach Indonesien erkannte der damals Anfang dreißigjährige Thomas, dass er sein Leben verändern muss. „Ich war ausgebrannt und wollte eine Pause auf den Balearen machen.“

Aus dem geplanten einjährigen Sabbatical sollten viele Jahre werden, auch deshalb, weil es Thomas bereits nach wenigen Wochen in den Fingern kribbelte und er eine Modelagentur auf Mallorca gründete. Der berufliche Erfolg, der ihn einige Jahre später in die Touristikbranche führte, die Liebe, vor allem die zu den Balearen, ließen ihn auf der Insel sesshaft werden.

„Ehrlich gesagt bin ich gar nie auf den Gedanken gekommen, zurück zu gehen. Es war noch so viel schöner, als ich dachte. Mallorca ist mein Zuhause.“ Das sagt Thomas heute noch, obwohl er nun seit 10 Jahren in Schweden lebt. Die Finanzkrise hatte der Insel in den Anfang der 2010er Jahre schwer zugesetzt und die finanzielle Unsicherheit ließ Thomas und seine Frau die schwere Entscheidung treffen, mit ihren beiden Töchtern in Carinas Heimat zurückzukehren. 

Doch Thomas Herz hängt bis heute an der Insel. „Wenn ich im Flieger sitze und Mallorca in Sichtweite kommt, dann steigt mein Puls. Das ist das Gefühl von Zuhause. Bei Deutschland oder Schweden habe ich das nicht.“, sagt Thomas. Außerdem sind es die Menschen. „Die Mallorquiner sind ein bisschen wie wir Hamburger. Ein wenig verschlossen am Anfang, aber wenn man einmal die Sprachhürde geschafft hat, kann man sie als Freunde gewinnen. Und dann sind das Freunde fürs Leben.“

Die Sprache wäre dabei unerlässlich, meint Thomas. „Auf Mallorca gilt es als Art Beweis, dass du es ernst meinst.“ Denn jedes Jahr zieht es tausende Fremder nach Mallorca, die hier einen Urlaub oder sogar ihr ganzes Leben verbringen wollen. Gleichzeitig sei das aber auch das Besondere an Mallorca. „Die bunte Mischung von Menschen aus aller Herren Länder. Bei einem Sommer- Abendessen bei uns zuhause haben wir mal durchgezählt: 15 Personen aus 13 Nationen – Phänomenal! Ein Schmelztiegel, wie man ihn sonst nur in Metropolen wie London, Berlin oder Paris erlebt – aber ohne den Stress der Stadt.“

Diese gemächliche Leichtigkeit ist für Thomas ebenfalls ein großer mallorquinischer Faktor. „Unter den Einheimischen gibt es so ein Spiel. Man setzt sich einfach in ein Café und beobachtet die Leute. Alle, die schnell gehen und deshalb sehr schwitzen – das sind die Neuen“, lacht er. Den Massentourismus findet Thomas aber gar nicht so schlimm. „Man kann dem fast gänzlich entgehen und wenn man dort lebt, trotzdem alle Vorteile von Gastronomie, Kultur über Infrastruktur nutzen. Die gibt es ja wegen des Tourismus.“ Außerdem bietet die Insel genügend Ecken und Winkel, die man selbst nach vielen Jahren noch entdecken kann. „Und wenn das Timing stimmt, hat man sie sogar für sich allein.“

Und wie entdeckt man nun als Neuer das echte Mallorca? „Eigentlich ist es eine Insel für jeden. Es gibt ein sehr breites Spektrum an Aktivitäten. Und du kannst dort einfach du selbst sein und dir dein eigenes Mallorca suchen. Aber du musst bereit sein, dich auch ein bisschen anzustrengen und dir die Finger “schmutzig”  machen, damit meine ich, nicht nur zu finden, was nach außen glänzt und schick aussieht.  Geh nicht in das touristische Lokal mittagessen, sondern in das Restaurant, wo die Handwerkerautos davor stehen.“ Wer sich nicht von der etwas rauen Herzlichkeit der Mallorquiner abschrecken lässt, kann sich auf echte Schätze gefasst machen, sagt Thomas. „Dann kommt man zum ehrlichen, authentischen Mallorca.“

Das Mallorca, das Thomas sein Zuhause nennt. Die Sehnsucht ist so groß, dass er und seine Familie gerade überlegen, über einen Zweitwohnsitz auf die Insel zurück zu kehren. Denn Thomas ist da schon echter Mallorquiner. Wenn er einmal Freund ist, dann fürs Leben.

9 Dinge, die Thomas am meisten vermisst

  1. „Meine Freunde.“
  2. „Das wunderbare Licht und die Wärme – außer im August, da kann man gerne woanders hinreisen.“
  3. „Die Möglichkeit morgens vor der Arbeit zum Strand zu joggen und eine Runde zu schwimmen.
  4. „Die Freundlichkeit der Mitmenschen und das einfache, kurze Gespräch an der Kasse im Supermarkt.“
  5. „Neben den über 800 Jahre alten Olivenbäumen über Sant Elm zu meditieren.“
  6. „Die echte mediterrane Küche.”
  7. „Die soziale Vielfalt.“
  8. „Die bezaubernde Natur“
  9. „Die Nachbarinseln Ibiza und Menorca, die schnell erreichbar sind“

Thomas Geheimtipps

♥ „Das Hafenviertel Santa Catalina in Palma. Eine bunte Mischung aus Bars, Restaurants, bunten Läden und Kultur mitsamt Markthalle.“

♥ „Der Mercat de Olivar im Zentrum von Palma. Wunderbar frische Lebensmittel.“

♥ „Der Olivenhain hinter Sant Elm. Hier neben den Jahrhunderten alten Bäumen zu sitzen, lässt einen demütig werden.“

♥ „Der Strand Playa del Mago bei Porta Wells (Calvià).“

♥ „Das kleine Restaurant Monolisto – unbedingt die Albondigas Suecas (kleine Fleischbällchen) probieren.“

♥ „Ein Wanderausflug auf den Puig Sant Salvador.”

♥ „Direkt am Wasser: Das Restaurant El Peñon in Cala Gamba (Stadtteil von Palma).“

♥ „Der beste Bäcker in Palma: Can Joan de S’aigo. Unbedingt die Ensaimada probieren. Mein Favorit: Ensaimada de Crema Catala.“

♥ „Für einen Ausflug: Die Dörfer Fornalutx, Portopetro und Artà.“

♥ „Etwas schicker: Der Beach Club Ossaona in Portixol.“

♥ „Noch ein Restaurant-Tipp: Das Sa Roqueta.

♥ „Und falls man mal Lust auf Italienisch hat, definitiv das Restaurant Rossini im Zentrum von Palma.“

Anja Fischer am Tisch sitzend und schreibend

Anja Fischer

Gründerin und CEO von Glücksmomente Charmingplaces

Anja entdeckte als Reiseveranstalterin über 20 Jahre schöne Orte. Heute teilt sie nicht nur „Charmingplaces“ mit Ihnen sondern auch Insider Adressen, Geheimtipps für spannende Erlebnisse, sie kocht für Sie und erzählt Ihnen von besonderen Begegnungen und Momenten.

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Ein Kommentar

  1. Ein sehr schöner Beitrag über meine Lieblingsinsel!
    Vielen Dank, es war ein Vergnügen ihn zu lesen.
    Gruß
    Mario