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Lago di Como: Ein Menü für alle

Geheimtipps Comer See

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Auf der Isola Comacina gibt es ein kleines Restaurant. Es ist das einzige auf der Insel, das an einem der Seitenarme des Lago di Como liegt. Dieses Restaurant serviert seit über 60 Jahren das gleiche Menü. Berühmte Persönlichkeiten, die den See zu ihrer zweiten Heimat gemacht haben oder nur auf einen Besuch vorbei kamen, haben die immer gleichen sechs Gänge verzehrt. George Clooney, Konrad Adenauer, Madonna, Prinzessin Margaret, Elton John oder Jürgen Klinsmann. Ein lange Liste bekannter Namen und Fotografien, auf denen bekannte Gesichter mit demselben zu sehen sind: mit dem urigen Wirt Benvenuto Puricelli, er hält seit Jahrzehnten die Stellung, unverkennbar in rot karierter Weste, zu der sich irgendwann auch eine eigenwillige Zipfelmütze gesellte.

Das Locanda dell’Isola Comacina ist ein einfaches Gasthaus. Ein echtes Original könnte man sagen, das den Zauber seiner Heimat, dem Comer See, erklärt. Obwohl seine Gäste die schönsten Villen am Ufer bewohnen, die noch aus einer Zeit reicher Kaufleute und Adliger stammen, erfreuen sich die bekannten Besucher*innen augenscheinlich an der bodenständigen Küche auf der Insel.

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Vielleicht sind es die hohen Bergketten der südlichen Alpen, die steil um den Comer See ragen. Vielleicht ist es der Wind, der das Wasser in ständiger Bewegung hält und zurechtgemachte Frisuren umdekoriert. Der Lago di Como wirkt ein wenig rauer und gleichzeitig entspannter, als seine oberitalienischen Geschwister. Zwar gibt es am Ufer ebenfalls pittoreske Städtchen mit Blumen verzierten Promenaden, geschichtsträchtige Gemäuer und luxuriöse Ferienhäuser. Doch ebenso die kleinen Pizzerien am Ufer, Campingplätze voll Wassersportler*innen und viele geheime Plätze, deren Zauber noch nicht Saison für Saison vom Tourismus abgetragen wurde.

Aus dieser Mischung ergeben sich manchmal schöne Szenerien, wenn in einer Bar am Ufer die feine Dame mit großer Sonnenbrille an ihrem Aperitivo nippt, während am Tisch daneben der langhaarige Surfer in Badeshorts dasselbe tut. Vielleicht definieren diese Szenen die kleine Welt, die zwischen den hohen Bergen um den See liegt. Eine Welt, in der sich eben auch jene wohlfühlen, deren Leben ansonsten viel aus schicker Performance zu bestehen scheint. Denn am Lago di Como zwischen und mit Einheimischen, Gästen und ihresgleichen, speisen sie alle dasselbe Menü.

Eine Insel, ein Fluch und ein Rettungsversuch

Wegen eines Streits zwischen dem Wirt Benvenuto Puricelli und der Inselverwaltung, ist das Restaurant seit Oktober 2019 geschlossen. Nun wurde der Pachtvertrag gekündigt, aber eine Petition soll das Locanda dell’Isola Comacina und seine Geschichte retten. Diese Geschichte ist durchaus erzählenswert, da sie bis ins 12. Jahrhundert zurück reicht.

Damals geriet das kleine Eiland in die Auseinandersetzung eines Krieges zwischen Mailand und Kaiser Friedrich Barbarossa und wurde gänzlich zerstört. Der ansässige Bischof Vidulfo soll daraufhin einen Fluch ausgesprochen haben, der besagte, dass auf der Isola Comacina nichts mehr gebaut werden und jeder Wirt eines qualvollen Todes sterben würde. Erst nach dem ersten Weltkrieg wagte es ein neuer Eigentümer, der belgische König, dort neue Häuser zu errichten und verunglückte prompt tödlich beim Bergsteigen.

1947 hatten dann Carlo Sacchi, Sandro De Col und Lino Nessi die Absicht, ein Wirtshaus auf der Insel zu eröffnen. Doch auch Sandro De Col musste daraufhin bei einem Motorboot-Unfall sein Leben lassen und Sacchi wurde von seiner Verlobten ermordet. Nessi bekam es mit der Angst zu tun und wollte das Projekt aufgeben. Doch der britische Schriftsteller Francis Dale soll ihm geraten haben, den Fluch mit einem Feuerzauber zu bekämpfen. Noch heute wird zum Abschluss jeden Menüs von Wirt Benvenuto Puricelli aus Likör und Kaffee ein flambierter Umtrunk zubereitet, was er mit einem Zauberspruch begleitet, der die Insel vor dem Fluch schützen soll.

Cremia: Wassersport, beste Pizza und gute Drinks

Eine der schönsten Anlaufstellen für jene, die ein entspanntes Flair am Lago di Como suchen, ist meines Erachtens Cremia. Direkt an der Strandpromenade liegt das Restaurant La Baia. Dort isst man (nicht nur laut mir) die beste Pizza am See. Ich empfehle ein Exemplar zum mitnehmen, das man dann mit einer Flasche Wein auf der Hafenmauer vor dem Restaurant oder an dem kleinen Strand links verzehren kann.

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Direkt neben dem La Baia liegt an einer alten Anlegestelle das Lo Scalo. Eine kleine Bar, mit einer erstaunlich großen Cocktailkarte. Man bekommt aber auch vorzügliche Panini und guten Kaffee. Außerdem sitzen Gäste sehr angenehm direkt an und auf dem Steg über dem Wasser.

Untertags ist Cremia übrigens der ideale Ort, um Wassersportler*innen auf dem See zu beobachten oder selbst den See unsicher zu machen. Mehr dazu in diesem Artikel.

Pianello del Lario: Alte Schiffe und Lunch mit Seeblick

In Pianello del Lario findet man ein beeindruckendes Schiffsmuseum. Der Besitzer, GianAlberto Zanoletti, hat es für zu schade empfunden, seine private Sammlung nicht mit anderen Freunden der Schifffahrt zu teilen und voilà über 400 Boote in einer alten Fabrik direkt am See platziert. Neben der beeindruckenden Vielfalt hat das Museum besondere Extras, wie drei große, zugängliche Schiffe oder eine Videodokumentation, die beispielsweise über die Schmugglergeschichte auf dem Comer See erzählt.

Gerade wird im Museum in vielen Bereichen umgebaut und restauriert, weshalb bis Oktober 2021 der Eintritt frei ist. Danach jedoch gibt es eine weitere Besonderheit: Ein eigener Raum nur für Riva Boote, das neue Highlight des Museums.

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Falls der Museumsbesuch hungrig gemacht hat, empfehlen wir einen Besuch im Veranda Beach Café. Das Restaurant wurde wohl erst vor kurzem umgebaut und wartet mit entsprechend modernem Ambiente und einer tollen Lage, es besteht quasi nur aus Terrasse. Gäste haben sogar die Möglichkeit, sich direkt unten ans Wasser zu setzen. Für einen kleinen Lunch mit Weißwein eine gute Adresse!

Menaggio: Schick am Abend und authentisch am Morgen

Como, Bellagio, Lecco, Varenna, Torno – alles Orte, die einen Ausflug lohnen und typisch italienisches Lebensgefühl wecken. Besonders möchten wir aber diesmal Menaggio empfehlen. Gerade abends ist die Stimmung an der Promenade romantisch. Schicke Paare flanieren am Ufer entlang, genießen den langsam zur Ruhe kommenden See und suchen sich eine feine Adresse für ihr Abendessen.

Unsere Empfehlung: Il Ristorante di Paolo, direkt am Hauptplatz. Das Ambiente und Menü ist durchaus etwas eleganter.

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Von einer anderen Seite zeigt sich Menaggio früh am Morgen, wenn die Gäste noch in ihren Federn liegen. Dann kann man auf dem Platz dem geschäftigen Treiben von Einheimischen zusehen, während man seinen Cappuccino genießt. Eine malerische Stimmung.
Am besten geht das im Cafè Del Pess, ebenfalls direkt am Hauptplatz, neben dem Ristorante di Paolo.

Für die besonderen Momente

Einer, der den See wie seine Westentasche kennt, ist Massimo Bernasconi. Massimo hat einen Bootsverleih und bietet seine Dienste als Skipper an. Bei diesen Rundfahrten zeigt er seinen Gästen die besonderen Ecken des Sees, an die man sonst selten gelangt. Da erfährt man seiner Meinung nach nämlich das, was sonst schwer erklärbar ist: Den Zauber des Lago di Como.

Lea Biermann

Lea Biermann

Redaktion

Seit vielen Jahren schreibt Lea für Redaktionen & Unternehmen.
Bei Glücksmomente Charmingplaces erzählt Lea am liebsten über Menschen und ihre Leidenschaft, sowie Bücher oder Filme, die direkt ins Herz gehen.

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