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Die Costa Blanca: Mehr als Meer und endlose Strände

Tipps Costa Blanca

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Tipps Costa Blanca: Unsere spannenden und abwechslungsreichen Erlebnistipps für Spaniens weiße Küste!

Ein Urlaub in Jávea, an der traumhaften Küste der Costa Blanca, ist natürlich in erster Linie wie geschaffen für Wassersportler und Sonnenanbeter, aber es gibt so unendlich viel mehr, das sich lohnt zu entdecken: faszinierende Naturschönheiten, immer wieder spektakuläre Ausblicke auf das Meer, malerische Weinberge mit einladenden Weingütern, verlockende Fischrestaurants und pittoreske Städte mit spannenden Kulturstätten.

Es lohnt sich also absolut zwischendurch eine Pause von Sonne, Strand und Meer einzulegen, um das bezaubernde Hinterland zu entdecken. Mit meinen abwechslungsreichen Erlebnistipps möchte ich Ihnen Land, Leute und Kultur der Costa Blanca ein wenig näher bringen.

Flanieren durch die reizende Altstadt von Jávea

Zwei Kilometer abseits der Küste, zu Füßen des Montgo-Massivs, verlockt das zauberhafte Städtchen Jávea, auf katalanisch Xàbia, zum Bummeln, Shoppen und Genießen.

Sehenswert ist die Festungskirche San Bartoleomè an der Plaza de la Iglesia, ein Prachtexemplar isabellischer Gotik. Sie war im Laufe der Geschichte einerseits eine Kirche, diente aber zugleich auch als Festung. Der älteste Teil der Kirche, das heutige Presbyterium, wurde 1304 erbaut und wegen steigender Bevölkerungszahlen im Jahr 1513 erweitert.

Der 30 Meter hohe Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert wurde lange Zeit als Wachturm genutzt. Um seine Glocken ranken sich vielerlei Geschichten. Nehmen Sie sich unbedingt Zeit für dieses Bauwerk mit der imposanten Architektur, es ist außergewöhnlich und beeindruckend!

Gleich nebenan befinden sich zwei historische Gebäude aus dem 15. und dem 18. Jahrhundert: das Rathaus aus dem 18. Jahrhundert und die hübsche Markthalle (Mercado municipal de Abastos) aus dem Jahre 1946 – schön anzusehen!

Bei einem Streifzug durch die Genusshalle mit dem verführerisch feilgebotenen regionalen Gemüse, Obst, Fisch und verlockenden Süßigkeiten läuft Feinschmeckern das Wasser im Munde zusammen.

Wenn Sie Wochenmärkte lieben, empfehle ich Ihnen, das Städtchen am Donnerstag zu besuchen, dann findet nämlich auf der Plaza de la Constitución von 8.30 bis 14.00 Uhr ein bunter Wochenmarkt mit regionalen Produkten, heimischer Handwerkskunst und farbenfroher Kleidung statt.

Ich flaniere aber am liebsten durch die engen Gassen des historischen Teils der Stadt, des sogenannten «El Casco Antiguo» mit den weiß getünchten Häusern mit gotischen Verzierungen und dem üppigen Blumenschmuck. Dabei lasse ich mich immer wieder von den entzückenden Läden zum Shoppen verführen und genieße zwischendurch in einer der vielen kleinen Tapas-Bars ein Gläschen heimischen Wein mit herzhaften Leckereien.

Kunstinteressierte erfreuen sich an den zahlreichen, ansprechenden Kunstgalerien mit Kunstwerken heimischer Künstler. Auf den regelmäßig stattfindenden Kunsthandwerkermärkten findet man garantiert ein originelles Mitbringsel für die Daheimgebliebenen oder eine hübsche Erinnerung für sich selbst.

Auf keinen Fall darf man aber versäumen, zum «Cabo de la Nao» mit dem 20 Meter hohen Leuchtturm zu spazieren, er trennt die Buchten von Alicante und Valencia.

Dieser östlichste Punkt der Costa Blanca liegt 166 Meter über dem Meer und bietet einen sensationellen Ausblick auf die zerklüfteten Klippen, die zahllosen Meereshöhlen und das tiefblaue Meer. Bei klarem Wetter sieht man bis zur Insel Ibiza, die neunzig Kilometer entfernt liegt.

Wandern statt Tauchen, Schwimmen oder Surfen

Wer statt Schwimmflossen mal die Wanderschuhe anziehen möchte: Der 753 Meter hohe Berg «El Montgó», inmitten des Naturparks, ist eine sportliche Herausforderung für Wanderfreunde.

Die reizende Landschaft zwischen Dénia und Jávea erstreckt sich auf einer Fläche von 2.117 Hektar und es gibt über 650 verschiedene Pflanzenarten, unzählige Vogelarten, unter anderem Habichtsadler, Uhus, Turm- und Wanderfalken, aber auch viele Säugetiere wie Siebenschläfer, Dachse, Ginsterkatzen und Reptilien.

Man kann nach Herzenslust auf den ausgeschilderten Wanderwegen das Gebiet erobern oder sich einen Führer nehmen. So oder so, immer wieder bieten sich traumhafte Ausblicke auf Dénia, Jávea, die Küste und das weite Meer.

Dénia, «der» Hotspot für Feinschmecker und Weinliebhaber

Bevor Sie sich den verlockenden Restaurants und Bodegas widmen, die es hier in Hülle und Fülle gibt, sollten Sie auf jeden Fall hinauf zum «Castell de Dénia» spazieren. Die Burg stammt ursprünglich aus der römischen Epoche, hat aber zwischenzeitlich viele Faceliftings erhalten.

Geschichtsinteressierte können ein kleines archäologisches Museum besichtigen, aber in erster Linie ist es der atemberaubende Rundumblick, weswegen sich der Weg nach oben lohnt.

Absolut sehenswert ist die gut erhaltene historische Altstadt von Dénia, denn sie hat wirklich traditionellen, spanischen Charme.

Auf der Prachtstraße «Marqués de Campo» bummelt man unter schattigen Platanen und auf beiden Seiten laden Galerien, Boutiquen, Bars, Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. In den angrenzenden, heimeligen Gassen findet man ein vielfältiges Angebot an Kunstgegenständen heimischer Künstler, witzige, trendige Mode und schicke Schuhe.

Spazieren Sie unbedingt weiter zum Hafen, der neben Alicante der zweitwichtigste an der Costa Blanca ist. Von hier gehen nicht nur die Fähren nach Ibiza, Formentera und Mallorca, es ist auch ein bedeutender Fischereihafen.

Auf dem Fischmarkt werden nachmittags die frisch gefangenen Fische angeboten und vom nahegelegenen Club Nautico aus macht es Spaß, die vielen schicken Segelboote zu bestaunen.

Dénia ist zudem berühmt für weitläufige Sandstrände mit beeindruckenden Dünen und für das glasklare Meer, das stets mit der blauen Flagge, Symbol für sauberes Wasser und gepflegten Strand, ausgezeichnet wird.

Eine für Genießer noch viel interessantere Auszeichnung hat die UNESCO im Jahre 2015 der Stadt verliehen: «Dénia – Kreative Stadt der Gastronomie». In Dénia erleben Genießer die Vielfältigkeit der mediterranen Küche vom Feinsten und in allen Preiskategorien. Die traditionellen Gerichte sind stets eine harmonische Verbindung aus besten Meeresfischen und Krustentieren und regionalem Gemüse.

Berühmt ist vor allem die rote Garnele «Gamba roja de Dénia» oder das köstliche Reisgerichte «Arroz a banda», sehr schmackhaft ist «Espencat», das sind verschiedene gebackene Gemüsesorten und nicht zu vergessen, die superfrischen Seeigel «Suquet de peix».

Diese verführerischen Köstlichkeiten kann man in über 300 Restaurants, von traditionell bis zur Drei-Sterne-Küche probieren. Die hochwertigen und frischen heimischen Produkte regen die ortsansässigen Köche an, daraus kreative Gerichte zu entwickeln, die sich zu verkosten lohnen.

Es muss ja nicht gleich das «Quique Dacosta» sein, für das Küchenchef Quique Dacosta vom Guide Michelin mit 3 Sternen ausgezeichnet wurde und das zu den 20 besten Restaurants weltweit zählt.

Einen Michelinstern krönt das «Peix&Brases» in der Plaza de Benidorm, das mit einer exquisiten Küche Feinschmecker begeistert. Sehr geschätzt für unkomplizierte, traditionelle Gerichte und heimische Weine ist das «Tasca Eulalia» oder man lässt sich von Miquel Ruiz im «El Baret de Miquel» mit finessenreichen Gerichten verwöhnen.

Am besten Sie lassen sich einfach bei ihrem Bummel durch diese sehenswerte Genussstadt ganz spontan verführen. Man sagte mir, man isst eigentlich überall gut in Dénia…

Tagesausflug in luftige Höhe

Mit einer Küstenlänge von 244 Kilometern, 74 unterschiedlichen Stränden und quirligen Badeorten ist die Costa Blanca «das» Eldorado für Urlaub am Meer.

Aber Sie würden etwas versäumen, wenn Sie dem abwechslungsreichen Hinterland, mit der beeindruckenden Berglandschaft, den erlebenswerten Naturreservaten und den hinreißend pittoresken Dörfern nicht die nötige Beachtung schenken würden.

Mein Vorschlag für einen Tagesausflug ist eine Fahrt nach Guadalest, das 590 Meter über dem Meer in einer zauberhaften Bergwelt, etwa eine Fahrstunde mit dem Auto von Jávea entfernt liegt. Das Dorf Guadalest hat eigentlich nur 200 Einwohner, wird aber, seit es eine Touristenattraktion ist, jährlich von einigen Millionen Touristen besucht.

Dennoch, vor allem wenn man nicht in den Sommermonaten unterwegs ist, sollte man das malerische, geschichtsträchtige Dörfchen unbedingt besuchen. Ein echter Eyecatcher ist «El Castell de Guadalest», eine Burg aus dem 12. Jahrhundert, die den Mauren einst als strategische Basis diente und später von den Spaniern übernommen wurde.

Die Burg ist am Rande einer Klippe erbaut und ist, wie der «Turm von Alcalá», der ebenfalls auf einem Felsen thront, schon von Weitem sichtbar. Das idyllische Zentrum des Mini-Dorfes lädt mit seinen entzückenden kleinen Geschäften, Bars und Restaurants zum Bummeln ein.

Nahe Guadalest ist der Stausee «Presa de Guadalest», der die umliegenden Dörfer mit Wasser versorgt. Der Staudamm hat eine Länge von 80 Metern und wurde 1963 errichtet. Wer Lust hat, macht eine Bootsfahrt, denn vom Wasser aus präsentiert sich diese Bergwelt besonders romantisch.

Anschließend geht’s durch eine liebreizende Landschaft wieder Richtung Meer, vorbei an Benidorm, das sich vom verschlafenen Fischerdorf in einen stark frequentierten Touristenort entwickelt hat. Wer die Nacht zum Tag machen möchte, ist in Benidorm genau richtig, denn das Städtchen ist bekannt für sein quirliges Nachtleben.

Sehenswerter ist die Stadt Altea, vor allem das historische Zentrum, das sich auf einer Anhöhe ausbreitet, die Sierra Bernia im Hintergrund. Sie parken Ihr Auto vor der Altstadt und gehen über unzählige Stufen hinauf zur Pfarrkirche «Virgen del Consuelo» mit dem hoch in den Himmel ragenden Glockenturm und der blau-weißen Kuppel.

Von dort oben ist die Aussicht wieder einmal gigantisch und beim runtergehen laden kleine Plätze mit Cafés und Bars in strahlend weißen Häusern mit blumengeschmückten Balkonen zum Verweilen ein.

In den engen Gassen des Städtchens gibt es viele schmucke Künstlerateliers und Kunsthandwerksbetriebe, lediglich unterbrochen von sympathischen Tapas-Bars und Restaurants. Richtig wuselig geht es an den Dienstagen zu, dann ist nämlich Markttag.

Neben der Altstadt auf dem Hügel erstreckt sich das neuere Altea entlang der Küste mit unterschiedlichen, einladenden Stränden. Die nahegelegene Isla de la Olla gehört zu Altea und liegt inmitten des Naturparks Serra Helada, es ist ein wahres Paradies für Schnorchler und Taucher.

Nächster Stopp der Reise ist das Städtchen Calpe, das von dem in den Himmel ragenden, bizarren Felsen Penón de lfach geprägt ist. Dieser 332 Meter hohe Kalksteinfels gilt als Wahrzeichen der Costa Blanca.

Entlang des Penón de lfach erstreckt sich ein Naturpark mit einer vielfältigen Flora und Fauna. Wer mit gutem Schuhwerk den Weg hinauf zum Gipfel wandert wird mit einer einzigartigen Aussicht auf Calpe und die Küste belohnt.

Die Altstadt ist von einer Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert umgeben, die zur Verteidigung gegen Piraten erbaut wurde. Auch hier verleihen dem Städtchen enge Gassen mit vielen Geschäften und Bars charaktervollen Charme.

Von Calpe führt Sie die Straße wieder über das aparte Hinterland in etwa 30 Minuten zurück in ihr schönes Feriendomizil, wo Sie sich bei einem guten Glas regionalen Wein mit Blick auf das Meer von Ihrem abwechslungsreichen Ausflug erholen.

Die feinen D.O. Weine der Marina Alta

Was gibt es Schöneres, als an einem hübsch gedeckten Tisch am Meer ein köstliches Fischgericht zu genießen und dazu ein Glas frisch-lebendigen Weines zu trinken, der nur wenige Kilometer entfernt gekeltert wurde.

In der D.O. Alicante und der Subzone “La Marina Alta”, zwischen Dénia, Javéa und Calpe gelegen, gedeihen finessenreiche Weiß-, Rosé- und Rotweine sowie Süßweine, die den Gaumen der Weinliebhaber erfreuen.

Der Weinbau geht in dieser Gegend bis ins dritte Jahrhundert vor Christus zurück und bereits im 16. Jahrhundert wurden die Weine von Alicante in England und anderen europäischen Ländern hoch geschätzt. Die Weinberge erstrecken sich auf einer hügeligen Landschaft von der Küste etwa 20 Kilometer ins Landesinnere.

Vorherrschend ist die weiße Rebsorte Moscatel (Muskateller), die hier beste Bedingungen für gute Qualitäten findet. Die Weine sind geprägt von Aromen reifer exotischer Früchte, Jasmin, Rosen und einer spannenden Mineralität. Sie werden trocken, halbtrocken oder auch edelsüß ausgebaut. Bei den Rotweinen ist die autochthone Rebsorte Monastrell vorrangig.

Zu den bekanntesten Weingütern, wenn es um den Muskateller geht, zählt «Bodegas Xaló» in Jalon, nur wenige Kilometer von Dénia und Javéa entfernt. Das Weingut kann besichtigt werden und natürlich darf man auch verkosten. Es gibt aber zudem viele kleine Weingüter oder Weinläden in und um Javéa, die sich lohnen zu besuchen.

Monika Kellermann Wein & Genuss - Autorin

Monika Kellermann

Wein & Genuss – Autorin

Monika Kellermann schreibt nicht nur seit vielen Jahren in Artikeln und Büchern über Wein und Genuss. Die Autorin ist auch Expertin für italienischen Lebensstil und kennt die Region rund um den Gardasee besonders gut, da sie dort neben München ihre zweite Heimat gefunden hat.

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