Die Wiege der bayerischen Tracht

Wogende Röcke aus farbenfrohem Leinen, durchzogen von floralen Mustern, augenscheinlich direkt aus den grünen Wiesen wachsend, die unter den Säumen der Röcke blühen. Statt schlichter Zurückhaltung leuchten die Kleider in traditioneller Opulenz, deutlich unterscheidbar von der schlichten Zurückhaltung heutiger Mode. Die Aufmachung verkörpert Stolz und Verbundenheit zum Brauchtum. Gleichzeitig scheinen die Trachten absolut zeitgemäß – hier, am Tegernsee.
Die oberbayerische Region ist nicht nur die Geburtsstätte der Dirndl, wie sich sich heute als Symbolbild für deutsche Kultur über die Landesgrenzen hinaus etabliert haben. Der Tegernsee verkörpert auch heute noch, was die Trachten so bekannt und beliebt gemacht hat.
Weniger bekannt ist, dass die bayerische Tracht, wie wir sie heute auf zahlreichen Heimatfesten in ganz Deutschland antreffen, erst um 1900 erfunden wurde. Ähnlich wie die Hofkultur gegen Ende des 18. Jahrhunderts, suchte die feinere, städtische Gesellschaft im Sommer Abwechslung zu ihrem urbanen Leben auf dem Land. Während die saisonale Übersiedlung zuvor noch wirtschaftliche Gründe hatte, zum Beispiel zur Überwachung landwirtschaftlicher Arbeit, wurde es im 19. Jahrhundert populär, die Sommerresidenzen aus purer Lust aufzusuchen.
Sommerfrische wurde dieses Bedürfnis und damit auch die Bewegung getauft. Die Städter wollten sich natürlich auch passend zu ihren idyllischen Landhäusern kleiden. Vorlage für den Trend waren Schnitte der höfischen Kleidung aus dem 18. Jahrhundert, jedoch in ländlicher Interpretation.
Bis in die 50er Jahre unterschied sich die Trachtenmode je nach Gegend noch deutlich, da die Kleider handgefertigt und mit unterschiedlichen Details versehen wurden. Mit dem Wirtschaftswachstum etablierte sich das typische Dirndl, wie wir es heute kennen. Das Leiblgwand oder Spenzergewand in rot oder blau mit Schößchen, Schürze, eine weiße Bluse, weiße Seidenstrümpfe und Lederschuhe. Typisch ist ebenfalls ein Mieder, traditionell mit einem Blumenbouquet am Dekolleté. Dieses Geschnür samt Ketten mit Münzanhängern und Blüten heißt Schalk und taucht noch heute zahlreich in Festumzügen auf.
Neben der Blütenkunst und Schmuck heftet dem Mieder das Label Miesbach an. Die Stadt nahe dem Tegernsee wird als Wiege der oberbayerischen Tracht bezeichnet. Bis heute ist Miesbach eine sichere Adresse, wenn es um hochwertige und authentische Trachtenmode geht. Zahlreiche Betriebe fertigen hier seit mehrere Jahrzehnten in mühevoller Handarbeit ihre Kleider.
Einer davon ist Müller-Trachten. Seit 1921 kleidet das Unternehmen bereits Frauen in bunte Stoffe, zarte Blusen und geknöpfte Mieder. Ein Original also. Und wie es sich für echte Trachten-Tradition gehört, wird im Miesbacher Ladengeschäft nicht von der Stange verkauft. Stattdessen stapeln sich Stoffrollen, Seidenbänder und Knopfschachteln. Jede Kundin wird von dem Stammpersonal fachkundig beraten. Form, Farbe und Details werden individuell abgestimmt und können bei Müller-Trachten auch direkt in Auftrag gegeben werden.
Lea Biermann
Redaktion
Seit vielen Jahren schreibt Lea für Redaktionen & Unternehmen.
Bei Glücksmomente Charmingplaces erzählt Lea am liebsten über Menschen und ihre Leidenschaft, sowie Bücher oder Filme, die direkt ins Herz gehen.
Unser Charmingplace am Tegernsee trumpft mit wunderbaren selbstgemachten Speisen. Hier das Rezept für eines unserer Favoriten.
Mit seinem Überraschungserfolg “Wer früher stirbt ist länger tot” ist dem bayerischen Regisseur und Autor Marcus H. Rosenmüller 2006 gelungen, was keiner mehr glaubte: Er hat den Staub vom Heimatfilm gepustet.
Bier und Tegernsee – da fällt einem nur das eine ein. Jedoch hat die Braukunst aus Oberbayern Nachwuchs. Hoppebräu heißt unser Geheimtipp.
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