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Header-Foto unserer “Geheimtipps Sankt Peter Ording”: Adrian Gaede
Ein wenig atemlos erklimmen wir die letzte Düne, kaum Höhenmeter, doch der Sand-Marsch erschwert die Schritte durch die weißen Hügel.
Rauer Nordseewind wirbelt neben dem Duft von Algen und Salz kleine Körner in die Gesichter. Ein ständiger Begleiter, der den Kopf einmal richtig lüftet und eine angenehme Mischung zwischen Müdigkeit und Klarheit hinterlässt, wie man sie nur von langen Tagen an der frischen Luft kennt.
An unserem Ziel angekommen wird unser Spaziergang von einer spektakulären Momentaufnahme belohnt: Strand soweit das Auge reicht, die See, immer noch ein ganzes Stück entfernt, flach am Horizont.
In jede Himmelsrichtung stehen blau-weiße Strandkörbe, wie leere Muscheln, von ihren Insassen im abendlichen Aufbruch zurückgelassen. Dazwischen erzählen Fußstapfen von einem bunten Tag am Meer.
Nun ist die Szenerie in rosa Licht getaucht. Hinter dem leeren Strand versinkt ein feuerroter Ball gerade in der Nordsee.
Geheimtipps Sankt Peter Ording
12 Kilometer lang, zwei Kilometer breit – das gehört zur geneigten Strand-Expertise in SPO (kurz für Sankt Peter-Ording) an der Nordseeküste von Schleswig-Holstein.
Ebenso bekannt sind die Pfahlbauten, die Gäste an eben diesem vorfinden. Viele beherbergen die Infrastruktur für die zahlreichen Badegäste, einige Restaurants, in denen sich angenehme Stunden verbringen lassen, wenn es die Sonne mal nicht mehr mit dem rauen Nordsee-Wetter aufnehmen kann.
Kaum vorbei kommt man an der Strandbar 54° Nord. Das Pfahlbau-Restaurant ist eine Instanz, die ihre besondere Gastronomie-Historie ehrt, welche bis in die 1930er Jahre zurückreicht. Heute ein besonderes Highlight: Die Sonnenterrasse über dem Wasser, in der Gäste in Liegestühlen ihren Aperitif genießen können.
Unser Favorit ist jedoch das Salt & Silver. Wenn es da bei dem einen oder der anderen klingelt – dieses Pfahlbau-Restaurant wird ebenfalls von den Jungs gemacht, die mit ihren Konzepten in Hamburg durch die Decke gehen.
Allerdings gibt es in SPO keine lateinamerikanische sondern regionale Küche. Also viel gegrillter Fisch und frische Gemüse-Speisen. Das Ambiente ist gekonnt rustikal, aber dennoch kein bisschen angestaubt, mit einem maritimen Augenzwinkern und modernen Akzenten.
Hier kann man sich ideal verkriechen, wenn das berühmt-berüchtigte Schietwetter sein Unwesen treibt. Beliebt ist an diesen Tagen auch die Dünen-Therme. Ein heißer Tipp ist die Sauna, von der aus man einen großartigen Blick in das weite Umland hat.
Oder aber Sie statten dem nostalgischen Kino Nordlicht einen Besuch ab. Im Saal steht an jedem Sessel ein Tischchen mit Lampe und man kann vom Platz aus Getränke und Snacks bestellen. Ein echtes Erlebnis.
Apropos Erlebnis. Den berühmten Strand in besonderer Erinnerung behalten wird sicher jede*r, der den Sand zu Pferd überquert. Die Reitanlage Dreililien bietet geführte Ausritte rund um St. Peter-Ording an.
Auch ansonsten ist am Strand viel Aktion geboten. Von diversem Wassersport bis zu Wattwanderungen. Kurz gesagt: In St. Peter-Ording kann man seinen Urlaub gut und einfach mit Strandleben füllen. Würden da nicht auch die Ausflüge in die Umgebung locken.
Ausflug ins Grüne
Berühmt ist der Leuchtturm Westerheversand, der wie aus dem Bilderbuch auf einer grünen Warft thront, auf der auch noch Schafe grasen.
Vor allem an milden Tagen lohnt ein längerer Spaziergang durch die Salzwiesen mit Stopp im Landcafé Éclair, das dazu einlädt ein großes Stück Kuchen unter dem Apfelbaum an einem geblümten Tisch zu verzehren. Eine Tour voller Landidylle!
Insgesamt ist diese Gegend – die Nordseehalbinsel Eiderstedt, sechs Kilometer von St. Peter-Ording entfernt – ein tolles Ausflugsziel ins Grüne. Samt Backsteinhäusern, Reetdächern, noch mehr Schafen und alles nicht weit entfernt vom Wasser.
Abrunden kann man einen Tag rund um Eiderstedt perfekt im Biergarten Schweizerhaus Tating. Das beinahe Beste an alledem: Leihen Sie sich in SPO ein Fahrrad und erkunden Sie die Gegend einfach so! Mehr über Fahrradtouren und Leihmöglichkeiten erfahren Sie außerdem hier.
Wenn Sie noch Zeit für einen Tagesausflug haben, dann empfehlen wir einen Besuch in Friedrichstadt, das „Deutsche Amsterdam“. Die Stadt ist von kleinen, befahrbaren Kanälen (sogenannten Grachten) durchzogen und erinnert mit seinen hübschen Fassaden wirklich an Holland.
Gut zu wissen
Der berühmte SPO-Strand ist kostenpflichtig, durch den Erwerb einer „Gästekarte“ jedoch während ihres Urlaubs flexibel zugänglich. Je nach Saison kostet diese ca. 1 bis 3 Euro am Tag. Mit der Karte können Sie ebenfalls kostenfrei den Ortsbus nutzen.
Lea Biermann
Redaktion
Seit vielen Jahren schreibt Lea für Redaktionen & Unternehmen.
Bei Glücksmomente Charmingplaces erzählt Lea am liebsten über Menschen und ihre Leidenschaft, sowie Bücher oder Filme, die direkt ins Herz gehen.
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