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Header-Foto unserer “Erlebnistipps Millstätter See”: © Archiv Millstätter See Tourismus GmbH, Fotograf: Gert Perauer
Das Untere Drautal im Süden von Österreich erstreckt sich von Spittal an der Drau bis nach Villach. Fast ein Drittel des rund 40 km langen Talabschnitts wird vom Millstätter See eingenommen.
Trotz seiner Größe ist er einer der wärmsten Seen Kärntens. In manchen Buchten kann die Wassertemperatur bis zu 28 Grad erreichen. Kein Wunder, dass Kärnten zum Alpen-Adria-Raum gezählt wird. Wer muss da zum Baden noch ans Mittelmeer fahren?
Der Millstätter See liegt inmitten einer reizvollen, glazial geformten Landschaft; eingebettet in grüne Bergkuppen. Die nordseitig angrenzenden Ausläufer der Nockberge sind nur unwesentlich höher als 2000 Meter. Vereinzelte Almwiesen setzen hellgrüne Tupfer in das Dunkelgrün der dicht bewaldeten Hänge.
Südseitig trennt ein langgestreckter Bergrücken das Millstätter Seebecken vom Drautal ab. Seine höchste Erhebung erreicht nur knapp die 1000-Meter-Marke.
Ein Genuss-Wandergebiet also, das statt extremer Erfahrungen einfaches Entspannen verheißt. Folglich hat sich die Region ganz dem sanften Tourismus verschrieben.
Im Unteren Drautal locken vielfältige Natur- und Kulturerkundungen, sportliche Aktivitäten sowie kulinarische Highlights. Wir haben für sie aus diesem bunten Themenstrauß jeweils eine Blume herausgepflückt.
Alle Erlebnisse haben eines gemeinsam: ihnen wurde eine Bühne bereitet. Entdecken Sie die Plattformen rund um den Millstätter See!
Erlebnisplätze auf dem Wasser
Schwimmende Plattformen sind auf Seen keine Seltenheit. Aber am Millstätter See werden sie besonders einfallsreich genutzt.
„Seeberührungen®“ werden diese Attraktionen genannt, wobei „Attraktion“ viel zu reißerisch und laut klingt. Vornehmlich lassen sich an diesen Plätzen Stille und Momente voller achtsamer Präsenz genießen.
Romantik unter Palmen
Wer wäre nicht gerne mit seinem Schatz auf einer einsamen Insel? Das Kollers Hotel in Seeboden macht es möglich.
Die beiden Gäste des „Dinner for two“ werden mit dem Motorboot zu einem Ponton mitten auf dem See gebracht, wo ein festlich gedeckter Tisch und eine gemütliche Récamière auf sie warten.
Während das Paar das Bergpanorama bei Sonnenuntergang genießt, serviert der Butler diskret ein siebengängiges Gourmet-Menü. Jeder Gang wird im Hotel frisch zubereitet und per Boot gebracht.
Dazwischen bleibt Raum für ungestörte Zweisamkeit – und vielleicht den romantischen Heiratsantrag?
Ans Seil und in den See
Auch für erfahrene Kletterer und Kletterinnen ist ein Besuch im Klettergarten Jungfernsprung in Döbriach ein außergewöhnliches Erlebnis.
Weil es keinen Wandfuß am steilen Felsufer gibt, wurden vier Holzplattformen im See verankert. Von ihnen aus wird geklettert, gesichert und im Sommer gebadet – das findet man nicht überall!
Schmale Stege verbinden die Plattformen untereinander. 26 gut abgesicherte Sportkletterrouten in leichten bis mittleren Schwierigkeitsgraden sind auf diese Weise erreichbar, dazu ein kleiner Übungsklettersteig. Ein ideales Gebiet für Familien, Jugendgruppen und Plaisir-Fans.
Ist auf den Plattformen am Jungfernsprung zu viel los, kann in die anderen Klettergärten im Unteren Drautal ausgewichen werden. Wir empfehlen, den lokalen Kletterführer direkt beim Autor und Haupterschließer der Klettergebiete zu bestellen und so neue Kletterrouten und Sanierungen zu unterstützen.
Schwimmender Rastplatz
Der Millstätter See lässt sich in vier moderaten Tagesetappen umwandern. Der Ausgangspunkt der „Via Paradiso“ ist Döbriach, von dort aus wandert man gegen den Uhrzeigersinn in Richtung Millstatt.
Die dritte Etappe startet in Seeboden und führt durch den Klingerpark am Westufer des Sees. Auch wenn man an diesem Tag noch nicht weit gelaufen ist, lohnt es sich, hier eine Rast einzuplanen.
Von der im Flachwasser verankerten Aussichtsplattform schweift der Blick entlang der Längsachse des Sees. Ein bequemer Long Chair lädt ein, noch ein wenig länger zu verweilen. Welch schöner Platz!
Nicht nur müde Weitwanderer, auch Familien mit Kindern fühlen sich hier wohl.
Erlebnisplätze am und über dem Wasser
Die bewaldeten Höhen über dem Millstätter See sind von einem Netz aus Wanderwegen durchzogen. Auch hier lässt es sich baden: Waldbaden!
Besonders ans Herz legen möchten wir Ihnen deshalb die „Slow Trails“. Sie sind maximal zehn Kilometer lang und überwinden nicht mehr als 300 Höhenmeter. Auf keinem der drei Wege ist man länger als drei Stunden unterwegs, so dass viel Zeit zum bewussten Verweilen im Wald bleibt.
Finden Sie die Muße für „Bergberührungen®“ mit allen Sinnen!
Picknicken auf dem Sternenbalkon
Der Slow Trail Mirnock führt vom Alpengasthof Bergfried in Döbriach durch dichten Wald zum Aussichtsplateau nahe der Bergfried-Hütte und auf gleichem Weg wieder zurück.
Die leichte Wanderung ist mit rund 3 Kilometern Strecke und 150 Höhenmetern im Auf- und Abstieg ein gemütlicher Nachmittagsspaziergang, der am besten mit einem Sonnenuntergangs-Picknick auf dem Sternenbalkon verbunden wird.
Bei den Mirnockbauern am Fuße des Berges kann ein Picknickkorb mit selbstgemachten regionalen Köstlichkeiten vorbestellt werden.
Wenn die Strahlen der Abendsonne auf dem Millstätter See tanzen und sich später die Sterne im Wasser spiegeln, werden Sie spüren, dass Sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind.
Jodeln auf der Waldbühne
Zu einer spektakulären Aussichtsplattform gelangen Sie über den Slow Trail Zwergsee. Wie der Bug eines Schiffes schiebt sich die Waldbühne über den Abhang der Luschan Höhe Richtung Wasser. Angesichts des beeindruckenden Panoramas kann schon mal ein spontaner Freudenjauchzer über den See schallen.
Genügend Atemluft zum Jodeln sollten Sie noch haben, denn vom Parkplatz Kalvarienberg in Millstatt bis zur Waldbühne sind gerade einmal 30 Höhenmeter und 1,4 Kilometer zu bewältigen. Insgesamt ist man auf dem 3,6 Kilometer langen Trail etwa eine Stunde unterwegs, Pausen ausgenommen.
Abhängen am Südufer
Die Seele baumeln oder gar schaukeln lassen kann man auf dem Slow Trail Südufer entlang der unverbauten Seite des Millstätter Sees. Der naturbelassene Wurzelpfad schlängelt sich rund 5 Kilometer lang an versteckten Buchten und Sandstränden vorbei.
Hier gibt es zur Abwechslung „hängende Plattformen“ – breite Hängematten aus Holzlatten, die einen entspannten Blick aufs Wasser aus nächster Nähe ermöglichen.
Ganz in der Nähe befindet sich auch unser Charmingplace , die modernen Kantor Lodges der Schifferfamilie Schuster.
Wenn auf den Hängematten noch nicht genug Flow-Gefühl entstanden ist, gehen Sie an Bord! Die Flotte der Schusterlinie schaukelt Sie sanft übers Wasser zum Slow Trail auf der anderen Seeseite.
Yoga am Mirnock
Noch ein echter Geheimtipp sind die im Sommer 2021 eröffneten Yoga-Plattformen am Kneipp-Mirnock-Panorama-Rundweg. Entlang der 13 km langen Strecke laden sieben unterschiedlich gestaltete Plätze ein, die Natur zu genießen und durch Yogaübungen Entspannung zu finden.
Zur selbständigen Ausführung stehen im Internet Audiodateien und ein PDF mit Anleitungen zur Verfügung. Armbäder und Wassertreten sowie Tipps zu Ernährung und Heilkräutern machen die Wohlfühl-Wanderung zu einem ganzheitlich gesunden Erlebnis.
Erlebnistipps Millstätter See
Der Millstätter See bietet wirklich jedem eine Plattform. Welche würden Sie wählen, um Ihren persönlichen Glücksmoment zu erleben? Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar!
Mareike Dietrich
Textgestalterin – Autorin
Als Innenarchitektin und Texterin gestaltet Mareike Ideen, Räume und Sprache. Für Glücksmomente Charmingplaces berichtet sie über alles, was ihr am Herzen liegt und sie selbst glücklich macht.
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