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Inhaltsverzeichnis
Erlebnistipps Elsass: Sehenswürdigkeiten, traumhafte Natur & kulinarische Genüsse abseits von Touristenmassen
Während sich in Straßburg und Colmar die Touristen dicht an dicht durch die heimeligen Gassen drängen, erwarten Sie im Nord-Elsass zauberhafte Fachwerkdörfer, weitläufige Wälder mit großartigen Burgen, zahlreiche Töpfereien, Brauereien und in den urigen Gasthäusern eine traditionelle Küche mit heimischen Weinen und alles ohne Menschenmassen.
Da der nördliche Teil des Elsass an die Pfalz grenzt, kommt man auch sprachlich gut zurecht. Genießen Sie die Ruhe in der zauberhaften Domaine Jaegerthal und erobern Sie von hier aus naheliegende Wohlfühlplätze, die Individualurlaubern echte Glücksmomente bescheren.
Wissembourg, das geschichtsträchtige, bezaubernde Grenzstädtchen
Die nördlichste Stadt im Elsass liegt nur einen Steinwurf von der Pfalz und der Elsässer Weinstraße entfernt, in unmittelbarer Nähe des regionalen Naturschutzgebiets Nordvogesen. Die historische Altstadt ist geprägt von zauberhaften Fachwerkhäusern, die teilweise im späten Mittelalter erbaut wurden.
Zahlreiche beachtenswerte Bauwerke bezeugen, dass Wissenbourg von Anfang des 14. bis ins späte 17. Jahrhundert eine elsässische Reichsstadt war. Erste Ansiedlungen gehen jedoch zurück bis ins 7. Jahrhundert, als die Benediktiner-Mönche hier eine Abtei errichteten.
Parken Sie Ihr Auto auf dem öffentlichen Parkplatz und bummeln zu Fuß durch die romantischen Gassen der hübschen Kleinstadt Wissenbourg, die von einer nicht mehr ganz erhaltenen Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert umgeben ist.
Einen Moment des Innehaltens bietet die gotische Abteikirche Saints-Pierre-et-Paul, neben der Kathedrale in Straßburg, das größte Gotteshaus im Elsass. Besonders sehenswert ist der beeindruckende Kreuzgang des ehemaligen Klosters, direkt an der Nordseite der Abtei.
Unübersehbar ist das außergewöhnliche Dach des Salzhauses aus dem 15. Jahrhundert. Es hatte im Laufe der Jahrhunderte unterschiedliche Funktionen: mal war es ein Krankenhaus, mal ein Schlachthaus, später ein Salzlager und zu guter Letzt nutzte man es zum Trocknen des Hopfens. Heute beherbergt das ansehnliche Bauwerk Wohnungen und eine Galerie. Gleich vis-a-vis befindet sich ein kleiner Stadtpark mit einem Springbrunnen und von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf die Altstadt und die Vogesen im Hintergrund.
Sehenswert ist das Haus des Ami Fritz, ein 1550 errichtetes, ehemaliges Gerberhaus, sowie das klassizistische Rathaus. Schlendern Sie weiter durch die romantischen Gassen entlang der Stadtmauer in das bezaubernde Viertel «Le Bruch» und weiter zum Waschhaus, am Ufer des Flusses Lauter gelegen.
Noch ein Tipp für alle Genießer: Wissembourg ist im weiten Umkreis bekannt für viele gute Restaurants, wie das Café «Au Petit Kougelhopf» und die Weinkellerei «Caves de Wissembourg», die sich voll und ganz auf Schaumweinherstellung spezialisiert hat. Da so ein Stadtbummel hungrig und durstig macht, empfehle ich Ihnen unbedingt einen Crémant d’Alsace als Aperitif.
Geschätzt für gutes Essen ist das Restaurant «Au Pont M» im Herzen der Altstadt, nahe der Kirche St. Pierre-e-Paul, oder das Restaurant «Hostellerie Cygne» gleich neben dem Rathaus. In einem rustikalen Ambiente mit typischen holzgetäfelten Wänden verwöhnt Sie Küchenchef Francis Hertrich mit köstlichen, regionalen Spezialitäten.
Wer süßen Verführungen nur schwer widerstehen kann, darf einen Besuch der Patisserie Daniel Rebert, der zu den 50 besten Chocolatiers in Frankreich zählt, nicht versäumen. Fantastisch, die auf der Zunge zergehenden Macarons und die vielen anderen kleinen süßen Verlockungen.
Neugierigen Weinliebhabern empfehle ich einen kleinen Umweg nach Cleebourg zu machen, die nördlichste Etappe der Elsässer Weinstraße. Obwohl die meisten Winzer im Elsass weiter südlich angesiedelt sind, auch im Nordelsass wird Pinot Gris, Pinot Noir, Riesling, Gewürztraminer und Auxerrois angebaut und gekeltert. Die Weinbautradition geht zurück bis ins 13. Jahrhundert.
In der Winzergenossenschaft Cleebourg werden Führungen und Weinproben von sieben heimischen Rebsorten angeboten.
Hopfen, Wälder und vieles mehr…
Alle Fotos in diesem Abschnitt: Office de Tourisme du Pays de Haguenau, © Cyrille Fleckinger
Die Kleinstadt Haguenau (deutsch Hagenau) ist mit etwa 35.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt im Elsass und nicht unbedingt ein Touristenmagnet, dennoch ist das historische Zentrum mit den prachtvollen Häusern, die vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert stammen, sehr hübsch.
Vor allem an einem Samstag, denn da findet auf dem Platz der Republik ein Gourmetmarkt statt, bei dem lokale Produzenten ihre Waren anbieten.
Die feierfreudigen Einwohner nutzen den schönen Platz zudem für Kultur- und Folkloreveranstaltungen, besonders viele Besucher lockt das traditionelle Hopfenfest an. Dass der Hopfenanbau hier eine bedeutende Rolle spielte, sieht man an der prunkvollen «La Halle aux Houblons», die 1881 erbaut wurde und Haguenau zur Metropole des internationalen Hopfenmarkts machte. Das beeindruckende Bauwerk dient heute als Markthalle (Dienstag- und Freitagvormittag) und für diverse Festivals.
Hübsch anzusehen ist ganz in der Nähe auch der Bienenbrunnen, ein Sandsteinbrunnen mit einem vierlappigen Becken, auf dem vier Putten einen Bienenstock umrahmen. Das Theater der Stadt ist eines der vier italienischen Theater im Elsass und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts aus rosa Sandstein erbaut.
Einzigartig aber ist Haguenau vor allem wegen des «Außergewöhnlichen Waldes». Es ist die sechstgrößte zusammenhängende Waldfläche in Frankreich, die sich über 30 Kilometer von West nach Ost und 10 Kilometer von Nord nach Südost erstreckt.
Die grüne Lunge der Stadt trägt das Label «Forêt d’Exception» und lädt zum spazieren und sportlichen Aktivitäten ein. Neben der wohltuenden Ruhe und der guten Luft gibt es auch Baumraritäten zu bestaunen und Picknickplätze und Gaststätten laden zum Verweilen ein. Wanderkarten für dieses wunderbare Walderlebnis gibt es im Tourismusbüro in Haguenau.
Für Kulturbeflissene ist das Historische Museum, 1900 bis 1905 im Neorenaissance-Stil erbaut, einen Besuch wert. Mich persönlich hat das Gepäck-Museum mit über 200 außergewöhnlichen, faszinierenden Koffern und Taschen – quer durch die Zeitgeschichte – ungemein beeindruckt.
In einem der Räume wird dargestellt, wie sich die Transportmittel von der Postkutsche über den Zug hin zum Auto gewandelt haben und damit auch die Gepäckstücke. In einem anderen können Sie Gepäckstücke der berühmtesten Kofferhersteller, allen voran natürlich von Vuitton, bestaunen. Ein weiterer Raum ist den Materialien und den Werkzeugen gewidmet, die zur Kofferherstellung notwendig waren.
Ein außergewöhnliches Erlebnis, das neben Kunst- und Luxusliebhabern auch Menschen, die gerne reisen, Freude macht. An Sonn- und Feiertagen kann man auch an einer Führung teilnehmen.
Man war nicht in Haguenau, wenn man kein frisch gezapftes Bierchen getrunken hat, ist es doch die Hopfenstadt. Nach dem 2. Weltkrieg verlor der Hopfenanbau zwar an Bedeutung, so allmählich aber besinnen sich einige Bauern wieder dieser Tradition, nicht zuletzt weil der Elsässer Hopfen als besonders würzig gilt.
Auch heute noch gibt es in und rund um Haguenau zahlreiche kleine Brauereien, wo heute vorwiegend Craft Bier gebraut wird. Da ist zum Beispiel die Mikrobrauerei «Le Refuge» – Die Zuflucht – in der man beim Brauen zusehen kann und das Ergebnis anschließend probieren darf, oder die kleine «Sandhaas Brauerei» die auf Authentizität setzt und interessante Bierkreationen anbietet.
Zudem ist mir aufgefallen, dass es in dem Städtchen ganz viele Teestuben gibt, was jedoch nicht bedeutet, dass man dort nur Tee serviert bekommt. Es sind einfach kleine Locations, um eine Pause einzulegen und sich mit Kuchen, Snacks, Tee, Kaffee oder anderen Getränken verwöhnen zu lassen. Viele weitere gute Tipps was man in der sympathischen Stadt alles unternehmen kann finden man beim Tourismusbüro Haguenau.
Keramikherstellung – eine jahrhundertealte Tradition
Ich gebe es zu, sobald ich eine Töpferei entdecke, muss ich Halt machen und mich in den Läden umsehen. Im Nordelsass ist man, wenn man Keramik mag, lange beschäftigt, obwohl es längst nicht mehr so viele Keramikwerkstätten gibt wie einst im 19. Jahrhundert, damals lebten in 30 Dörfern die Bewohner hauptsächlich von der Herstellung von Töpferwaren.
Zwei Orte sind übrig geblieben: Betschdorf und Soufflenheim, wo es heute noch zwölf Töpfer gibt, die geografisch geschützt sind (g.g.A.) als «Poteries d’Alsace». Während die Töpfer in Betschdorf sich auf die Verwendung von Salzsandstein spezialisiert haben, die kobaltblau verziert werden, setzt man in Soufflenheim auf Ton und leuchtend bunte Farben.
In den Betschdorfer Töpfereien wird bis heute Steinzeugkeramik produziert, das immer grau, kobaltblau verziert und salzlackiert ist. Diese uralte Technik, bei der die Gegenstände bei 1300°C gebrannt werden, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Im Jahre 1865 gab es im Dorf 60 Töpfereien, die 400 Personen beschäftigten, denn diese Keramikgefäße dienten damals der Aufbewahrung von Lebensmitteln (Gurken, Kraut, Eier, Schmalz usw).
Heute werden vorwiegend Krüge, Blumentöpfe oder Vasen mit blauen Deko-Elementen hergestellt. Einen Einblick in diese Töpferkunst erhält man in den ortsansässigen Keramikwerkstätten oder im Töpfermuseum in Betschdorf.
Farbenfroher und moderner ist die Keramik in Soufflenheim. Hier finden Hobbyköche die perfekte Terrinenform, schöne Teller oder Schüsseln, hübsche Tassen und natürlich Gugelhupfformen in allen Größen und Farben, denn: „Kougelhopf“ oder „Kouglof“ wie er hier heißt, gehört untrennbar zum Elsass und Sie dürfen keinesfalls versäumen diesen köstlichen Kuchen in einer der Teestuben zu genießen.
In vielen Keramikwerkstätten in den zwei Dörfern kann man nicht nur rumstöbern und kaufen, man kann auch zusehen, wie die stilvollen Gegenstände entstehen. Mehr zu Töpfereien im Norden des Elsass in meinem Artikel Das nördliche Elsass – ein Eldorado für Keramik-Liebhaber.
Magische Wanderungen von Burg zu Burg
Während man im südlichen Teil des Elsass eher von Weinkeller zu Weinkeller und von Restaurant zu Restaurant wandert sind es im Nordelsass tiefe Wälder mit überwältigenden Ausblicken, faszinierende Burgen und sonnendurchflutete Lichtungen die zu erholsamen Wanderungen einladen.
Nahe der deutschen Grenze, ein knappes halbes Stündchen von Jaegerthal entfernt, liegt die in Sandsteinfelsen gehauene Burg Fleckenstein, ein Zeitzeuge europäischer Geschichte, erbaut im 12. Jahrhundert von den Hohenstaufen und über 6 Jahrhunderte von der Familie Fleckenstein bewirtschaftet. Obwohl sie als uneinnehmbar galt, wurde sie ohne Widerstand von Ludwig XIV. erobert.
Bei der Besichtigung taucht man unweigerlich in die langjährige Geschichte der Burg ein, ein spannendes Erlebnis, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Sensationell der fantastischen Blick von der Burg über die Wälder des Naturparks der Vogesen und auf den Pfälzerwald, und man versteht sofort, weshalb dies ein optimaler Platz für die Verteidigung des Heiligen Römischen Reichs war.
Von der Burg Fleckenstein aus gibt es zahlreiche, gut beschilderte Wanderungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Besonders schön und nicht zu anstrengend finde ich den 4-Burgen-Rundwanderweg für den man etwa 3 bis 4 Stunden einplanen sollte und der auch für weniger passionierte Wanderer gut zu bewältigen ist.
Sie starten am Parkplatz Fleckenstein und ich empfehle, sich am dortigen Shop eine Wanderkarte zu kaufen, denn sicher ist sicher, obwohl Markierungen mit dem Rot-Weiß-Roten Balken den Weg zeigen.
Diese, ein wenig mystisch anmutende Wanderung, führt Sie über die Burgen Löwenstein weiter zur Burg Hohenburg und Wegelnburg auf 572 m Höhe, die sich auf deutschen Boden befindet. Von hier aus geht’s wieder zurück zum Ausgangspunkt. Sie spazieren durch tiefe Wälder, genießen die Ruhe und die sauerstoffreiche Luft und erfreuen sich bei jeder Burg der himmlischen Aussicht über diese weitläufige, zusammenhängende Waldlandschaft des Naturparks Vogesen.
Noch viele weitere Wandermöglichkeiten und interessante Infos über die Burgen finden Sie auf der Website von Burg Fleckenstein.
Showspektakel im Royal Palace in Kirrwiller
Alle Fotos in diesem Abschnitt: © Royal Palace Kirrwiller
Sie möchten einmal magische Momente in einer glitzernden Märchenwelt erleben? Obwohl man es sich kaum vorstellen kann, aber im ruhigen Nordelsass ist das absolut möglich. Unweit von Jaegerthal bringt im 500 Seelendorf Kirrwiller die Familie Meyer seit über 40 Jahren in ihrem Royal Palace, Glitzer und Glanz ins Elsass und entführt die Gäste in eine fantastische Traumwelt.
Das Royal Palace ist eines der größten Kabaretts in Frankreich und bietet Shows, die dem Moulin Rouge in Paris in nichts nachstehen.
Die Revuen werden für jede Saison neu überarbeitet mit neuen Themen, Kostümen, Tänzen und Musik. 1000 Zuschauer können sich im Theatersaal von den internationalen Künstlern in eine grandiose Fantasiewelt entführen lassen. Zudem finden das ganze Jahr hindurch Konzerte von Künstler unterschiedlichster Musikrichtungen statt.
Im Saal «Le Majesti» werden Kochkunst und Bühnenshow zu einem abendfüllenden besonderen Ereignis vereint und im 2.200 Quadratmeter großen «Lounge Club» sorgen Sängerinnen und Sänger, DJs und Tänzerinnen für ausgelassene Stimmung. Wem also der Sinn nach einem exklusiven, unterhaltsamen und fröhlichen Abend steht, der ist im Royal Palace genau richtig.
Die schönsten Fachwerk-Dörfer Frankreichs
Finden Sie Fachwerkhäuser auch so bezaubernd? Für mich verleihen Sie jedem Dorf einen ursprünglichen und heimeligen Charakter, vor allem in den Sommermonaten, wenn die Häuser von einer bunten Blütenpracht umrahmt sind.
Ganz besonders reizend sind die beiden Orte Hunspach und Seebach. Die etwa 600 Einwohner von Hunspach sind mächtig stolz auf ihr Dorf, denn es hat nicht nur das begehrte Label «Die schönsten Dörfer Frankreichs» erhalten, es wurde auch als beliebtestes Dorf Frankreichs ausgezeichnet.
Der kleine verträumte Ort lädt zu einem kleinen Spaziergang ein und anschließend genießen Sie im Restaurant «Au Cerf», in einem alten Fachwerkhaus, regionale Spezialitäten.
Ein bisschen größer, aber ebenfalls geprägt von der außergewöhnlichen Architektur der Fachwerkhäuser, ist das Dorf Seebach, nur wenige Kilometer von Hunspach entfernt. Ein bezaubernder Ort mit einem außergewöhnlichen Flair, das den Einwohnern mit ihren gepflegten Blumengärten auch die Ernennung zum «Nationalen Blumendorf dritten Grades» verholfen hat.
Jedes Jahr am Wochenende nach dem 14. Juli findet hier die weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte «Streisselhochzeit» statt. Es wird dabei die typische Hochzeit auf dem Lande widergespiegelt, wie sie in den 30iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gefeiert wurde.
Weinliebhaber empfehle ich zudem, das kleine aber feine «Weingut Maison Jülg», natürlich in einem Fachwerkhaus, zu besuchen. Die 8 Hektar werden nach den Richtlinien des biologischen Anbaus von Lydia und Peter betrieben und angebaut werden vor allem klassische Elsässer Rebsorten wie Sylvaner, Riesling, Muscat, Pinot Gris und Pinot Noir. Verkosten Sie unbedingt auch den Crémant d’Alsace, der aus Chardonnay gekeltert wird.
Lust auf Bier?
Für alle, die ein kühles Bierchen schätzen und sich für Braukunst interessieren, ist die «Villa Meteor» in Hochfelden ein empfehlenswerter Tipp. Die Brauerei Meteor ist nicht nur die älteste Brauerei Frankreichs, bis heute auch die größte und einzige in Familienbesitz.
Die Brauerei wurde 1640 gegründet und wird seit acht Generationen von der Familie Haag betrieben. Die “Meteorbrauerei”, so heißt sie seit 1925, war die erste Brauerei in Europa, die außerhalb Tschechiens mit Erlaubnis der Tschechischen Behörden ein Pils brauen durfte.
Im kleinen Ort Hochfelden, seit jeher der Sitz der Brauerei Meteor, kann man seit 2016 bei einer 90-minütigen Führung Einblick nehmen in die Herstellung des edlen Gerstensaftes und Interessantes über die Geschichte der Brauerfamilie Haag erfahren. In der dazugehörenden Bar kann man sich die diversen Biere von einem Biersommelier erklären lassen und selbstverständlich auch verkosten.
Naturpark Nordvogesen und die Glasmachertradition
Ein Ausflug in den Naturpark Nordvogesen gehört unabdingbar zu einem Urlaub im nördlichen Elsass, zum einen wegen der zauberhaften hügeligen Landschaft mit tiefen Wäldern und kleinen Seen, zum anderen wegen der berühmten Glasmachertradition. Nicht zu vergessen, der Ort Wingen-sur-Moder bietet zwei kulinarische Highlights für verwöhnte Genießer-Gaumen.
Der Naturpark “Parc naturel régional des Vosges du Nord” besteht zu zwei Drittel aus Wäldern, vorwiegend aus Buchen, Eichen und Waldkiefern. Unterbrochen wird diese Waldlandschaft von unzähligen Burgen und Burgruinen, kleinen Dörfern mit Fachwerkhäusern und wunderschönen Aussichtsplätzen. Die Menschen sind entweder Bauern, Holzfäller, Tischler oder Glasbläser. 1.650 km markierte Fuß- und Radwege laden zum erobern dieses herrlichen Naturparks ein.
Die Glasmacherzunft hat in den Nordvogesen nicht nur eine lange erfolgreiche Tradition, sie hat auch berühmte Luxusmarken hervor gebracht. Besonders berühmt ist das Lalique-Glas und deshalb sollten Sie sich keinesfalls einen Besuch des «Lalique Museums» entgehen lassen.
Es wurde 2011 eröffnet und ist eine Hommage an den berühmten René Lalique (1860-1945) der 1921 in Wingen-sur-Moder seine Manufaktur errichtete, die bis heute in Betrieb ist und der einziger Ort weltweit an dem Lalique-Kristall hergestellt wird.
Im Museum kann man den von ihm kreierten Jugendstil-Schmuck, Parfümflakons und edle Glas- und Kristallgegenstände bestaunen, aber auch zahlreiche Kunstwerke seiner Nachfolger.
Feinschmecker können sich nach diesen spannenden Erlebnissen mit einer exzellenten Sterneküche im Restaurant «Villa René Lalique» in Wingen-sur-Moder verwöhnen lassen, wenn Sie rechtzeitig reserviert haben.
Seit 2020 leitet der österreichische Küchenchef Paul Stradner, der mit zwei Michelin Sternen gekrönt ist, dieses großartige Restaurant, das einem Glaspalast gleicht, der von Mario Botta gestaltet wurde. Hier sind nicht nur die verführerisch aussehenden Teller mit den feinen Speisen, sondern auch der Blick in die fantastische Naturlandschaft durch die Rundum-Verglasung ein unvergessliches Erlebnis.
Wer nicht ganz so tief in die Tasche greifen möchte, dem empfehle ich das Restaurant «Château Hochberg», ebenfalls in Wingen-sur-Moder, wo seit Juni 2017 Arnaud Barberis im elegant-legeren Restaurant die Gäste mit Gerichten aus vorwiegend regionalen Produkten verwöhnt.
Unsere Charmingplaces & Lesetipps für das Elsass
Monika Kellermann
Wein & Genuss – Autorin
Monika Kellermann schreibt nicht nur seit vielen Jahren in Artikeln und Büchern über Wein und Genuss. Die Autorin ist auch Expertin für italienischen Lebensstil und kennt die Region rund um den Gardasee besonders gut, da sie dort neben München ihre zweite Heimat gefunden hat.
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